Die Top 11 der Super-League-Neuzugänge

Bald ist das erste Drittel der Saison 2022/23 Geschichte. Zeit, ein erstes Fazit zu den Sommertransfers zu ziehen. Wir präsentieren unsere Top 11 der Super-League-Neuzugänge.

89. Das ist die Zahl der Neuverpflichtungen, die die zehn Super-League-Klubs in diesem Sommer an Land gezogen haben. Nach etwas weniger als einem Drittel der Saison lässt sich ein erstes Fazit zu diesen ziehen. Welche neuen Spieler haben am meisten eingeschlagen? Wer konnte die Erwartungen erfüllen? Unsere Top 11 der CSSL-Sommertransfers soll darüber Aufschluss geben.

Wir präsentieren: Die Bolzplazz Top 11 der Super-League-Neuzugänge des Sommers 2022:

Tor: Heinz Lindner (32), FC Sion

Der FC Sion surft im ersten Drittel der Saison auf einer Erfolgswelle. Einen grossen Beitrag dazu leistet Keeper Heinz Lindner. Im Sommer wurde der Österreicher in Basel vom Hof gejagt – im Wallis nahm man ihn noch so gerne. Seine Position als Führungsfigur ist unbestritten, darüber hinaus hob er die Qualität zwischen den Pfosten des FC Sion nach vielen Jahren mit Kevin Fickentscher als Nummer 1 auf ein neues Level.

Rechtsverteidiger: Pius Dorn (26), FC Luzern

Auch der FC Luzern verstärkte sich im Sommer auf den Aussenverteidigerpositionen. Mit Pius Dorn wechselte einer der besten Spieler der letzten Challenge-League-Saison in die Zentralschweiz (14 Scorerpunkte für den FC Thun). Der explosive Rechtsverteidiger entstammt der Nachwuchsakademie des SC Freiburg und fand via Lustenau und Vaduz den Weg in die Schweiz. Beim FCL stieg er dank seinem Tempo und seiner Vielseitigkeit – er kann auch auf der linken Seite oder gar im Zentrum aufgestellt werden – sogleich zu einem wichtigen Puzzleteil auf. Starke 5 Scorerpunkte in 9 Einsätzen belegen das.

Linksverteidiger: Daouda Guindo (20), FC St.Gallen

Wie so oft in den letzten Jahren, bediente sich der FCSG in der Transferphase bei Red Bull Salzburg. Nach Stürmer Adamu und Mittelfeldmann Diakité kam in diesem Sommer mit Daouda Guindo ein hochveranlagter Linksverteidiger leihweise in die Ostschweiz. Der A-Nationalspieler Malis verbuchte davor bereits 11 Einsätze für Salzburgs 1. Mannschaft, einen davon gar in der Champions League. In St.Gallen setzte sich Guindo hinten links sofort durch und gefällt seither mit offensiv ausgerichtetem Flügelspiel (bereits 3 Scorerpunkte) und reichlich Dynamik.

Innenverteidiger: Arnau Comas (22), FC Basel

Beim FC Basel blieb in diesem Sommer erneut kaum ein Stein auf dem anderen. Viele Spieler brauchen noch Zeit, um im komplexen Basler Umfeld ihren Platz zu finden. Einer, der aber sofort gezündet hat, ist Innenverteidiger Arnau Comas. Ausgebildet beim grossen FC Barcelona, führte der Abwehrspieler die B-Mannschaft der Katalanen in der letzten Saison als Kapitän aufs Feld. Der Schritt aus der 3. Liga Spaniens zum FC Basel ist ihm ohne grosse Anlaufschwierigkeiten geglückt, sein starkes Pass- und Positionsspiel liess er bereits erkennen.

Innenverteidiger: Lukas Mai (22), FC Lugano

Ebenfalls bei einem grossen Verein ausgebildet wurde Luganos neuer Innenverteidiger Lukas Mai. Der deutsche U21-Nationalspieler entstammt der Akademie von Bayern München und bestritt unter Trainerlegende Jupp Heynckes zwei Einsätze für die 1. Mannschaft. Seit diesem Sommer schnürt er seine Fussballschuhe im Tessin. Dort wurde er mit der schwierigen Aufgabe betraut, die Fussstapfen des zurückgetretenen Abwehrchefs Mijat Maric auszufüllen. Nach einem holprigen Start gelingt ihm das nun immer besser – vor der 1:4-Pleite gegen YB, kassierte Lugano mit Mai in der Dreierkette in drei Partien gerade mal einen Gegentreffer.

Mittelfeld: Tsiy William Ndenge (25): Grasshopper Club Zürich

Nach vier Jahren in Luzern, geprägt von vielen langwierigen Verletzungen, war es für Tsiy Ndenge in diesem Sommer Zeit, einen neuen Reiz zu setzen. Der frühere deutsche Nachwuchsinternationale schloss sich dem Schweizer Rekordmeister an, in der Hoffnung, seine zuletzt in Stocken geratene Karriere in Zürich neu zu lancieren. Im ersten Saisondrittel ist ihm das vorzüglich geglückt: Ndenge mauserte sich sogleich zur Stammkraft und schwingt nun im zentralen Mittelfeld der Hoppers mit feiner Klinge und gutem Auge das Zepter. Auch offensiv konnte er schon Glanzpunkte setzen, drei Treffer stehen bereits zu Buche – zwei davon echte Traumtore aus der Distanz.

Mittelfeld: Denis Will Poha (25), FC Sion

Genau wie Heinz Lindner, stieg auch Denis Will Poha direkt nach seiner Ankunft im Wallis zu einer Schlüsselfigur in Tramezzanis Equipe auf. Der Franzose – ausgebildet bei Stade Rennes und zuletzt in Portugal bei Vitória Guimarães unter Vertrag – verkörpert eine Klasse, die in der Super League nur wenige haben: Technisch versiert, lauf- und passstark und mit toller Spielübersicht gesegnet, machte er den FC Sion als Achter vor Anto Grgic auf Anhieb besser. Poha ist erst wenige Monate im Wallis doch schon jetzt absolut unverzichtbar. Eine echte Verstärkung!

Mittelfeld: Nicky Beloko (22), FC Luzern

Nicky Belokos Wechsel zum FC Luzern flog in der Sommerpause vielerorts unter dem Radar. Dabei ist der junge Mittelfeldspieler Experten des Schweizer Nachwuchsfussballs schon lange ein Begriff. Beloko gehörte als dynamischer, kampfstarker Box-to-Box-Spieler jahrelang zum Stamm diverser Schweizer U-Nationalteams. In den letzten eineinhalb Jahren etablierte er sich nach Stationen in Florenz und Gent bei Neuchâtel Xamax im Profifussball. Der Übertritt aus der Challenge League in die Super League ist Beloko nach seiner Ankunft beim FCL eindrücklich geglückt, auf Anhieb spielte er sich in Mario Fricks Startelf fest. Seine energetische Spielweise und seine Zweikampfstärke liessen ihn zudem in Windeseile zu einem echten Publikumsliebling aufsteigen.

Offensives Mittelfeld: Filip Ugrinic (23), BSC Young Boys

Er ist gemeinsam mit Kastriot Imeri der Königstransfer des Sommers: 2,5 Millionen liess sich YB die Dienste des wuchtigen Mittelfeldmannes kosten. Anders als sein neuer Teamkollege Imeri, hat sich Ugrinic in Bern aber bereits festgespielt und kommt nun immer besser in Fahrt. Mittlerweile ist er auf der linken Halbposition im Zentrum gesetzt, 3 Scorerpunkte (1 Tor, 2 Vorlagen) stehen schon auf dem Zettel. Wie zu seinen besten Zeiten in Luzern, überzeugt Ugrinic nun auch bei den Young Boys mit roher körperlicher Power, spielerischer Klasse und Leaderqualitäten. Entwickelt er sich wie erhofft weiter, dürfte er bald zu einem ernsthaften Nati-Kandidaten werden.

Sturm: Cedric Itten (25), BSC Young Boys

Nati-Stürmer Cedric Itten schlug in Bern ein wie eine Bombe: In der Super League steht er nach 12 Partien bereits bei 10 Scorerpunkten (6 Tore, 4 Vorlagen), verbuchte zudem auch in der Conference-League-Quali 4 weitere Assists. Bei den Young Boys bildet er nun eine tödliche Doppelspitze mit Jean-Pierre Nsame, die beiden kantigen Angreifer harmonieren wunderbar. YB-Coach Raphael Wicky sieht Itten nicht nur als reinen Vollstrecker, sondern bindet ihn als eine Art verkappter Spielmacher auch in die Chancenkreation ein – ein interessanter taktischer Kniff, der das Repertoire des Stürmers erweitert und die hohe Zahl an Vorlagen erklärt.

Sturm: Mario Balotelli (32), FC Sion

Es war DIE Transfersaga des Sommers: Der italienische Superstar Mario Balotelli unterschrieb nach einem wochenlangen Tauziehen im Wallis. In Sion kennt die Euphorie um „Super Mario“ seither keine Grenzen mehr, und auch der Rest der Schweiz muss nach anfänglichen Vorbehalten mittlerweile einsehen, dass Balotelli seine Mission im Wallis nicht als vorgezogenen Ruhestand versteht. Im Gegenteil: Steht er auf dem Rasen, so liefert er. Nach 5 Einsätzen steht er bereits bei 3 Toren. Im Schnitt ist das ein Treffer alle 80 Minuten – ein starker Wert. Bleibt er fit und diszipliniert, wird er Sion noch viel Freude bereiten.

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