Schweizer U17 an der EURO – Das sind die Nati-Talente von Morgen

Die U17-EURO in Ungarn steht vor der Tür! Wir stellen die wichtigsten Spieler des Schweizer Kaders vor. Wer sind die Nati-Stars der Zukunft?

Ab Mitte Mai bestreitet die Schweiz zum ersten Mal seit 2018 wieder eine U17-Europameisterschaft. In einer Hammergruppe mit Holland, England und Kroatien wollen die jungen Schweizer unter der Anleitung von SFV-Auswahlcoach Sascha Stauch ihre Haut teuer verkaufen.

Das Schweizer Kader umfasst 21 Spieler, wobei beim untenstehenden Aufgebot Mattia Rizzo (FCZ) mit Loun Srdanovic (Servette) ersetzt wurde.

Die U17-Nati ist gespickt mit interessanten Talenten, von denen wir einige im Folgenden genauer vorstellen.

Marvin Akahomen (2007), FC Basel

Seit einigen Wochen ist sein Name in der ganzen Fussballschweiz bekannt: Ende April wurde Marvin Akahomen mit 15 Jahren zum jüngsten je in der Super League eingesetzten Spieler des FC Basel. Der Innenverteidiger spielte sich in den letzten Monaten aus der U16 in die U18 des FCB hoch – und gehört nun bereits zum erweiterten Kader der 1. Mannschaft. Auch auf Verbandsebene geht sein Aufstieg auf der Überholspur weiter: U17-Nationaltrainer Sascha Stauch zog Akahomen eigens für die anstehende EURO aus der U16-Auswahl hoch. Damit ist der gebürtige Zürcher der jüngste Schweizer Spieler an der diesjährigen U17-Europameisterschaft. Akahomens Talent ist unter Scouts unbestritten, nicht wenige sehen in ihm das grösste Schweizer Abwehrtalent seiner Generation – und das aus gutem Grund. Er ist athletisch und zweikampfstark aber auch intelligent und spielerisch begabt. Und nicht zu vergessen: Linksfuss – was ihn umso wertvoller macht.

Jeremy Fasano (2006), Grasshopper Club Zürich

Auch bei den Grasshoppers wachsen interessante Innenverteidiger heran. Neben U16-Nati-Captain Eman Kospo (mehr zu ihm hier) gehört auch Jeremy Fasano in diese Kategorie. In der U17-Nationalmannschaft ist er unbestrittener Stammspieler, genau wie in der U18 der Hoppers. Was ihn auszeichnet, ist eine Eleganz und Leichtfüssigkeit, die bei Innenverteidigern selten zu finden ist. Sehr geschmeidig bewegt er sich über den Platz, strahlt Ruhe und Coolness aus. Daneben bringt Fasano aber auch ein gutes Tempo und viel Beweglichkeit mit, um reagieren zu können, falls es mal brenzlig wird. Mit dem Ball am Fuss weiss er ebenfalls zu überzeugen, mit guten spielerischen Fähigkeiten und starkem Passspiel wird er für die U17-Nati an der EURO ein wichtiger Faktor im Aufbau sein.

Loun Srdanovic (2006), Servette FC

Jüngst gewann Loun Srdanovic mit Servettes U18 den Cup – nun darf er als Belohnung mit der Schweiz an die U17-EURO. Srdanovic ist auf der rechten defensiven Aussenbahn zuhause, wo er mit wehenden Haaren und körperbetontem Spiel Erinnerungen an einen anderen Genfer Rechtsverteidiger aufkommen lässt – Kevin Mbabu. Im Gegensatz zu Mbabu ist Srdanovic jedoch gelenkiger und technisch sauberer. Seine grössten Stärken liegen in seiner tollen Athletik, seiner Spritzigkeit und seiner Aggressivität. In Zweikämpfen ist Srdanovic dank guter Grösse, langen Beinen und viel Biss sehr durchsetzungsstark, sorgt ausserdem mit hohem Tempo und viel Laufbereitschaft über die rechte Aussenbahn immer wieder für offensive Akzente. Srdanovic wirkt teilweise noch etwas „roh“, das Potential das in ihm schlummert ist aber beträchtlich.

Demir Xhemalija (2006), FC Basel

Demir Xhemalija ist der Kapitän des Teams und im defensiven Mittelfeld der Chef. In der U18 des FC Basel wie auch in der Schweizer U17-Nati ist er als Bindeglied zwischen Offensive und Defensive extrem wertvoll. Er gibt den Takt vor, sorgt für die Balance und kann das Spiel beruhigen wenn nötig. Xhemalija ist technisch stark, bringt eine tolle Übersicht und ein hohes Spielverständnis mit. Daneben ist er auch physisch widerstandsfähig dank guter Grösse und robustem Oberkörper. Sein Gesamtpaket ist schon jetzt sehr komplett, sein Einfluss aufs Spiel sehr gross. Will die Schweiz an der Europameisterschaft etwas erreichen, muss sie auf Xhemalija als Leader und Stabilisator zählen können.

Cheveyo Tsawa (2006), FC Zürich

Auch der FC Zürich schickt ein spannendes Mittelfeldtalent an die U17-EURO. Cheveyo Tsawa entstammt ursprünglich dem FCSG-Nachwuchs, wechselte aber im letzten Sommer in die U18 des FCZ, wo er sich sofort als Stammspieler durchsetzen konnte. Tsawa bringt ein tolles Box-to-Box-Profil mit, ist präsent in den Duellen und bringt viel Einsatz und spielerische Impulse mit. Im Zentrum füllt er eine sehr aktive Allrounder-Rolle aus und kann in allen Zonen etwas bewegen. Auch in puncto Mentalität ist er zudem einer, der vorangehen und das Team mitreissen kann. Ohnehin ist Tsawa stets intiativ, sein Spiel richtet sich stark darauf aus, immer Akzente setzen zu können. Technisch, körperlich und von seiner Einstellung her hat er alle Voraussetzungen, um eine erfolgreiche Karriere zu absolvieren.

Junior Arlet Zé (2006), FC Basel

Junior Arlet Zé ist der offensive Unterschiedsspieler der U17-Nati: Der Flügelstürmer verfügt über Qualitäten, die im modernen Fussball heissbegehrt sind – in der Schweiz aber nur selten zu finden sind: Explosivität, Dribbelstärke, körperliche Durchsetzungsstärke und beidfüssige Abschlussfähigkeiten machen Arlet Zé zu einem der aktuell spannendsten Schweizer Offensivtalente. In 11 Einsätzen für die U17-Auswahl kommt er bereits auf 6 Tore, sein Wert für das Team geht aber noch weit darüber hinaus. Mit seiner Spielfreude, seiner Unberechenbarkeit und seiner Unbekümmertheit ist er ein entscheidender Faktor im Angriff der Nati. Auch bei seinem Stammverein Basel ist sein Talent längst erkannt. Zuletzt durfte Arlet Zé gar bereits in der U21 in der Promotion League auflaufen. Gut möglich, dass er schon im Sommer erste Gehversuche in der 1. Mannschaft des FCB unternehmen darf.

Winsley Boteli (2006), Borussia Mönchengladbach

Winsley Boteli ist so etwas wie der „Star“ des Teams. Seit letztem Sommer geht das Genfer Sturmjuwel für Borussia Mönchengladbach auf Torejagd. Dort hat er sich in der U17 mit 9 Toren in 12 Liga-Einsätzen schnell für eine Beförderung in die U19 empfohlen. Auch für die U19 hat Boteli bereits getroffen und sich spätestens damit in Deutschland einen Namen gemacht. In diesem Frühling wurde er auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt: Am international renommierten Ajax Future Cup in den Niederlanden ballerte sich Boteli zum besten Torschützen des Turniers. Was ihn auszeichnet, ist eine explosive, kraftvolle Spielweise und eine bemerkenswerte Coolness im Strafraum. Ohne Zweifel: Will die Schweiz an der U17-EURO etwas erreichen, wird sie auf Tore seines Sturmjuwels angewiesen sein.

Weitere spannende Spieler:

Elohim Kamoko (FCZ): Kräftiger, robuster Innenverteidiger mit Stärken im Zweikampf und in der Athletik.

Elio Rufener (YB): Genau wie Akahomen Jahrgang 2007. Ein talentierter zentraler Mittelfeldspieler mit technischer Klasse, Spielintelligenz und beachtlicher Reife.

Jason Parente (FCSG): Ein flexibler Offensivspieler mit viel Intensität und Dynamik. Sehr einsatzfreudig, setzt stets Akzente.

Share the Post: