Die teuersten Abgänge der Super-League-Klubs – Part 2

Die Super League hat sich in ganz Europa einen vorzüglichen Namen als Ausbildungsliga erarbeitet. Auch in diesem Winter sind wieder zahlreiche Spieler in grosse Ligen gewechselt. Zeit, auf die Rekordabgänge der einzelnen Super-League-Klubs zu blicken. Teil 1 kümmert sich um die lukrativsten Verkäufe der Teams aus der oberen Tabellenhälfte, Teil 2 um jene der Kellerkinder.

Alle Schweizer Klubs leben vom Verkauf. Tickets, Merchandise und am wichtigsten: Spieler. In den letzten Jahren ist daraus ein echtes Businessmodell entstanden: Junge Spieler werden billig eingekauft, weiterentwickelt und schliesslich für viel Gewinn in eine grössere Liga abgegeben. Schweizer Vereine – allen voran Basel und YB – waren so in den letzten Jahren in der Lage, extrem hohe Ablösesummen zu erzielen. Wir bieten im Folgenden einen Überblick über die teuersten Abgänge sämtlicher Super-League-Klubs.

FC Sion

1. Matheus Cunha zu RB Leipzig: 15 Millionen

2. Edimilson Fernandes zu West Ham: 6,4 Millionen

3. Chadrac Akolo zum VfB Stuttgart: 6 Millionen

4. Giovanni Sio zum VfL Wolfsburg: 5,8 Millionen

5. Gelson Fernandes zu Manchester City: 5,5 Millionen

Von Christian Constantin kann man halten was man will, aber was ihm ohne Zweifel zugestanden werden muss, ist die Tatsache, dass er über herausragendes Verhandlungsgeschick verfügt. Der Sion-Boss ist so immer wieder in der Lage, hohe Erlöse durch Spielerverkäufe zu generieren. Und nicht nur das: Die Walliser haben es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder geschafft, ihre Spieler bei Topklubs wie Leipzig oder West Ham unterzubringen. Der Verkauf von Cunha sticht natürlich ins Auge: Tatsächlich ist dieser Deal bis dato der einzige Super-League-Verkauf, der ohne Beteiligung von YB oder Basel einen zweistelligen Millionenbetrag einbrachte.

Grasshopper Club Zürich

1. Munas Dabbur zu RB Salzburg: 5 Millionen

2. Raul Bodadilla zu Gladbach: 4,2 Millionen

3. Shani Tarashaj zu Everton: 4 Millionen

4. Moritz Bauer zu Rubin Kazan: 4 Millionen

5. Steven Zuber zu ZSKA Moskau: 3,6 Millionen

Der Rekordmeister hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten bekanntlich den Anschluss an die nationale Spitze verloren. Das äussert sich auch in den erzielten Ablösesummen. Basel und YB operieren in gänzlich anderen Sphären. Von einem Deal im zweistelligen Millionenbereich ist man sehr weit entfernt. Ob sich das mit den neuen Eigentümern ändert? Wohl kaum, so lange die besten Spieler für einen Freundschaftspreis zu Partnerklub Wolverhampton Wanderers abgegeben werden müssen…

FC St.Gallen

1. Charles Amoah zu Sturm Graz: 3,9 Millionen

2. Cedric Itten zu den Glasgow Rangers: 3 Millionen

3. Oscar Scarione zu Kasimpasa: 2,8 Millionen

4. Ivan Zamorano zum FC Sevilla: 2 Millionen

5. Dereck Kutesa zu Stade Reims: 1,7 Millionen

Auf dem Transfermarkt ebenfalls kleine Brötchen backen muss der FCSG – und zwar noch deutlich mehr als die Grasshoppers. Rekordabgang Amoah wurde zu Beginn der Nullerjahre verkauft, Zamorano gar in den Neunzigern. Seit in St.Gallen aber Matthias Hüppi und Alain Sutter das Zepter übernommen haben, tut sich etwas: Sowohl Itten, als auch Kutesa wurden unter ihrer Verhandlungsmacht verkauft. Mit Toptalent Leonidas Stergiou und Miro Muheim, der im Sommer für 2 Millionen von seinem Leih-Klub HSV übernommen werden könnte, sind zwei weitere hohe Erlöse in greifbarer Nähe.

Lausanne-Sport

1. Andi Zeqiri zu Brighton: 4 Millionen

2. Moritz Jenz zu Lorient: 3,5 Millionen

3. Blaise Nkufo zu GC: 2,25 Millionen

4. Tomas Danilevicius zu Arsenal: 1,5 Millionen

5. Stéphane Chapuisat zu Uerdingen: 1,2 Millionen

In einer sehr ähnlichen Dimension wie der FCSG bewegt sich auch Lausanne-Sport. Mit dem Unterschied, dass die beiden teuersten Verkäufe der Vereinsgeschichte in den letzten zwei Jahren abgewickelt werden konnten (Zeqiri und Jenz). Für diese Deals darf sich die zurecht scharf kritisierte INEOS-gestützte Führungsriege auf die Schulter klopfen lassen. Das Lausanner Partnerschaftsmodell mit OGC Nizza ist nach wie vor sehr undurchsichtig, von sportlichem Profit scheint es bis jetzt für die Waadtländer aber nicht zu sein. Dass in diesem Winter mit Cameron Puertas (für 1,1 Mio) und Gabriel Barès (ablösefrei) zwei der besten Spieler des Kaders zu Spottpreisen abgegeben wurden – und das noch in einer prekären sportlichen Situation – sorgt für zusätzlichen Unmut bei den Fans.

FC Luzern

1. Ruben Vargas zum FC Augsburg: 4 Millionen

2. Dario Lezcano zum FC Ingolstadt: 2,5 Millionen

3. Darian Males zu Inter Mailand: 2,5 Millionen

4. Remo Freuler zu Atalanta: 2,1 Millionen

5. Jonas Omlin zum FC Basel: 2 Millionen

Auch der FC Luzern steckt in einer schweren sportlichen Krise, die nicht zuletzt durch miserable Transfergeschäfte im vergangenen Sommer eingeleitet wurde. Sportchef Remo Meyer hat seit seinem Amtsantritt in Puncto Verkäufen aber trotzdem ordentliche Summen erzielt. Drei der fünf teuersten FCL-Abgänge konnte er aushandeln (Vargas, Males und Omlin) – dazu kommt noch der Verkauf von Blessing Eleke (1,5 Mio), der das Top-5-Ranking knapp verpasst. Gut möglich, dass im Sommer mit Marco Burch und Filip Ugrinic Erlöse im Bereich von Ruben Vargas erzielt werden können – vorausgesetzt, man hält die Klasse.

* Angaben in Euro. Quelle Transfermarkt

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