Interview mit Matteo Vanetta: «In der Schweiz fehlen Strassenfussballer»

Gastbeitrag von Maxime Schär Futbol Therapist: Er arbeitete schon beim Team Ticino, im Nachwuchs von Servette, beim Schweizer Fussballverband und bei YB, wo er rasch in den Staff der 1. Mannschaft befördert wurde. In der zurückliegenden Saison amtete Matteo Vanetta als Technischer Leiter des Nachwuchszentrums von Lausanne-Sport. Mit uns spricht er über seine Rolle, den Ausbildungsweg in der Schweiz und erklärt, warum Kreativspieler Mangelware sind.

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Per Ende Saison verlässt Vanetta Lausanne-Sport. Dieses Interview wurde vor der Ankündigung seines Rücktritts durchgeführt.

Matteo, du bist nun seit mehreren Monaten Technischer Leiter in der Akademie von Lausanne-Sport. Was hat dich davon überzeugt, diese Funktion und das dazugehörige Projekt zu übernehmen?

Drei Dinge: Das viele fussballerische Talent, das im Kanton Waadt im Jugendbereich vorhanden ist. Der Wille des Präsidenten, mir nach einem Audit, fast freie Hand dafür zu geben, etwas Klares auf die Beine zu stellen. Und meine Sensibilität für die Ausbildung.

Wie sieht es auf der Elite-Ebene (U15-U21) für Lausanne-Sport im Vergleich mit den anderen waadtländischen Klubs aus, insbesondere in Sachen Partnerschaften? Die Profi-Abteilungen von Yverdon und Stade Lausanne-Ouchy haben in den letzten Jahren ja deutlich an Stärke gewonnen.

Da Lausanne-Sport seit langem auf dem höchsten Niveau des Schweizer Fussballpanoramas etabliert ist und sich in der grössten Stadt des Kantons befindet (80% der Jugendlichen im Leistungszentrum kommen aus der Region um die Stadt Lausanne), ist es ziemlich logisch, dass der SFV beschlossen hat, das kantonale Leistungszentrum bei uns anzusiedeln. Aber natürlich verfolge ich auch sehr aufmerksam, was in den anderen regionalen Partnervereinen passiert. Bei diesen Klubs spüre ich einen grossen Wunsch nach enger Zusammenarbeit. Der Ablauf funktioniert heute so: Nach der Stufe U15 (im Kanton gibt es fünf verschiedene U15-Elitemannschaften) wechseln die besten Spieler anschliessend in die U16 von Lausanne-Sport. Der Rest geht zu einer anderen waadtländischen Mannschaft dieser Alterskategorie (z.B. Team La Côte).

Um eine gute Betreuung dieser Jugendlichen zu gewährleisten, hast du in den letzten Monaten durch Trainerausbildungen dein Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig eine gute Menschenführung in der Akademie ist. Glaubst du, dass viele Trainer den Druck und manchmal auch die Angst unterschätzen, die die Jugendlichen empfinden können?

Die mentale Gesundheit der Spieler ist ein sehr aktuelles Thema, für das wir versuchen, die Mitarbeiter auf der Ebene ihrer Kommunikation und ihres Verhaltens so gut wie möglich zu sensibilisieren. Ich denke, dass einige Entscheidungen, die wir treffen müssen, wie z. B. einem Spieler zu sagen, dass er nicht im Spitzenfussball bleiben kann, schon hart genug sind. Und deshalb haben wir in den elf Monaten vor dieser Entscheidung die moralische Verpflichtung, alles zu tun, damit diese Person, dieser Spieler, die gleichen Chancen hat wie alle anderen. Und schliesslich müssen wir bei der Kommunikation dieser Entscheidung einen gewissen Prozess einhalten, denn wir können nicht einfach kommen und sagen: «Hallo, das war’s für dich». Wir müssen schon im Winter warnen und alternative Pläne vorlegen, die es ihnen ermöglichen, mehr Spielzeit andernorts zu bekommen, um vielleicht später einmal zurückzukehren.

Was diesen Austausch über den psychologischen Aspekt betrifft: Konntest du deinen Trainern einige Hinweise geben, wie man bei jungen Spielern einen unersättlichen Hunger wecken kann, ohne in eine ungesunde Anspruchshaltung an sich selbst zu verfallen?

Das ist in der Tat ein Punkt, der oft auf den Tisch kam und den wir weiterentwickeln wollen. Denn wir haben festgestellt, dass einige Spieler im Training Zeit verlieren, einmal, um mit dem Mitspieler zu diskutieren, ein anderes Mal, weil man keine Lust hat, eine Explosivitätsübung zu machen. Nicht alle haben die nötige Mentalität entwickelt, unbedingt alles zu geben, um zu versuchen, die Profi-Welt zu erreichen. Ein grosser Einfluss darauf haben die Erwartungen und Anforderungen vom Trainer, ohne dass diese ungesund werden sollen. Es gilt, den Spieler einfach daran erinnern, warum er dabei ist. Auch die Eltern müssen manchmal auch dafür sensibilisiert werden, was das Spitzenniveau alles so mit sich bringen muss.

Ich erinnere mich auch daran, dass du gesagt hast, dass man den Spielern mehr Raum geben sollte, sich auszudrücken. Man sollte etwa als Coach nicht alles für sie entscheiden, vor allem im Training…

Ich denke, dass sich die heutige Gesellschaft weiterentwickelt hat. Mit der Ausnahme weniger Wohnviertel ist der Strassenfussball in der Schweiz verschwunden. Also sind eigenwillige Spieler mit Kreativität, mit Klasse im 1-gegen-1, heute viel seltener. Und wenn sie in eine Ausbildungsstruktur kommen, besteht die Gefahr, dass die neue Umgebung ihnen ihre Kreativität oder ihre Persönlichkeit wegnimmt, Aber ich glaube, dass es gerade solche Spieler sind, die heute im Schweizer Fussball fehlen. Die Lösung besteht darin, den Spielern wieder mehr Raum zu geben, damit sie sich besser ausdrücken können (was bedeutet, sie dazu zu ermutigen, 1-gegen-1-Situationen zu provozieren). Zum Beispiel, indem man ihnen bei der Trainingsgestaltung mitreden lässt, oder bei Mannschaftseinteilungen im Training auch mal freie Hand lässt.

Vanetta ist ein Verfechter davon, jungen Spielern mehr Freiheiten zu lassen.

Strebst du an, dass Nachwuchsspieler nicht nur für eine bestimmte Position ausgebildet werden?

Ich denke, es ist wichtig, dass der Spieler im Laufe seiner Entwicklung mehrere Positionen erlebt. Aber es ist auch wichtig, dass man sich ab Stufe U14-U15 auf das grundsätzliche Profil des Spielers festlegt, d.h. ob er eher ein Flügelspieler oder ein Zentrumsspieler sein soll, ob er eher vorne oder hinten positioniert werden soll usw. Sonst läuft man Gefahr, Zeit für die Spezialisierung zu verlieren. Gerade jetzt kann man feststellen, dass die Schweiz mit zentralen Mittelfeldspielern, einer relativ hybriden Rolle, gut versorgt ist, aber viel weniger mit Aussenverteidigern, Flügelspielern und zweikampfstarken Innenverteidigern.

Forderst du deshalb dazu auf, auf Stufe Footeco ab der U14 das Spielformat von 9vs9 auf 11v11 zu erweitern?

Nämlich bin ich ein Befürworter des 11v11-Fussballs für die FE14, was übrigens auch das Format ist, das anderswo in Europa gewählt wurde. Aber man sollte auch nicht kritisieren, was bisher gemacht wurde, denn die Idee hinter Footeco ist sehr gut: dass die Spieler unter Druck besser werden. Deswegen gab es diese Reduzierung der Anzahl Spieler, damit jeder einzelne den Ball öfter berühren kann pro Spiel, mehr Ballaktionen hat. Aber man erkennt jetzt, wie wichtig die Spezialisierung auf einer Position ist. Das wirft die Frage auf, ob man nicht etwas früher mit 11 Spielern auf dem Platz spielen sollte, zumal man nach dem Ende des Footeco-Programms (ab Stufe U15, Anm. d. Red.) eine riesige Lücke zu ausländischen Mannschaften auf technischer Ebene sieht. Wir sind nicht unbedingt besser als vor ein paar Jahren, auch wenn dies vor allem auf einen Mangel an spezifischem Training zurückzuführen ist. Wir sprechen auf Stufe U14 vom goldenen Zeitalter, um die Fähigkeiten eines Spielers zu verbessern. Also sollte man den Klubs vielleicht dabei helfen, Trainer zu haben, die auf diesen Bereich und diese Altersstufen spezialisiert sind.

Welche Elemente sind heute essentiell im Training?

Es gibt ein Wort, das derzeit in aller Munde ist, über das man aber nicht unbedingt einig ist: Intensität. Für viele hat dieses Wort nur eine rein physische Konnotation. Diese Begriffsdefinition umfasst schnelles Rennen, hohe Sprintwiederholungszahl und Anstrengung im Allgemeinen. Aber Intensität kann auch kognitiv sein, wenn man mehrere Aktionen nacheinander durchdenken muss, ohne zwangsläufig Zeit für eine Pause zu haben. Oder technisch, wenn man etwa schnell eine Handlung an die andere reihen muss. Und diese verschiedenen Formen der Intensität müssen in jedem Training vorhanden sein, von den Jüngsten bis zur ersten Mannschaft, denn das ist was der moderne Fussball verlangt. Ich schaue mir regelmässig die Champions League und die Europa League an und es gibt keine Minute auf dem Platz, in der es keine Intensität gibt, selbst wenn die Spieler eher statisch sind.

Aber damit eine Trainingsmethode sinnvoll sein kann, muss sie oft mit dem Spielsystem einhergehen. Das wird bei Lausanne wahrscheinlich der Fall sein?

Genau, jeder sagt: «Man spielt, wie man trainiert.» Aber man muss auch umgekehrt denken: Wie muss man trainieren, um die Spieler dazu zu bringen, auf die gewünschte Weise zu spielen? Ja, wir haben zu Beginn dieser Saison eine Spielphilosophie mit klaren Spielprinzipien eingeführt, die die Trainer mit ihrer Sensibilität, ihren Übungen und ihren eigenen Ideen umsetzen sollen.

Auch wenn das Spielsystem innerhalb eines Spielmodells variieren kann, kristallisieren sich am Ende dennoch Rollen für die Spieler heraus. Du willst für jeden ein genaues Profil erstellen. Was ist da der Mehrwert?

Diese Profile sind vor allem dazu da, um eine gemeinsame Grundlage für die Beurteilung der Spieler zu haben und die tägliche Arbeit mit ihnen zu individualisieren. Zu diesem Zweck bedeutet es zum Beispiel nichts, wenn man sagt, dass ein Spieler generell technisch gut ist. Denn es geht vielmehr darum, die geforderten technischen Fähigkeiten für seine bestimmte Position zu entwickeln. Deswegen ist es wichtig, die Anforderungen der jeweiligen Position zu kennen. Und so kann es auch sein, dass man feststellt, dass ein Spieler eigentlich mehr Kriterien (seien sie kognitiv, technisch, physisch oder emotional) einer anderen Position erfüllt – und so vielleicht einen Positionswechsel vollzieht. Manche Trainer würden das ohnehin von Natur aus durch ihr Gespür merken, aber andere brauchen etwas mehr Anhaltspunkte, um solche Dinge zu erkennen.

Hamza Abdallah ist eines jener aufstrebenden Lausanner Talente, das bereits Profi-Luft schnuppern durfte.

Und die letzte Frage: Wie ist die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Ludovic Magnin, der in dieser Saison unter anderem Nachwuchsspieler Hamza Abdallah aus der U21 (der die zweite Saisonhälfte leihweise bei Stade Nyonnais bestritt) in die Startelf gestellt hat?

Ich denke, dass die Beziehung zwischen «Ludo» und mir sehr gut ist. Wir sprechen oft über die jungen Spieler. Dennoch unterliegt die 1. Mannschaft dem Druck der Ergebnisse. Das bedeutet, dass es zwangsläufig Momente gibt, in denen man einfach die Lage der 1. Mannschaft respektieren muss. Wenn junge Spieler ins Training mit dem «Eins» eingeladen werden, stellt Ludovic grundsätzlich aber fest, dass sie den Rhythmus mithalten können, was ein sehr positives Zeichen ist. Seit Januar trainieren vier Spieler regelmässig am Anfang der Woche mit der 1. Mannschaft. Drei Spieler aus der U21 werden zudem nächste Saison Teil der 1. Mannschaft werden, was ein weiteres gutes Zeichen ist. Die Früchte können jedoch nur geerntet werden, wenn die Bereitschaft jedes Einzelnen, täglich zu arbeiten, auf die Dauer anhält.

Version française:

Interview avec Matteo Vanetta : plus qu’un formateur !

Après avoir entraîné au Team Ticino, chez les jeunes du Servette, auprès des équipes nationales juniors et à YB où il a très vite rejoint le staff de la 1ère équipe, Matteo Vanetta est cette saison le responsable du centre de formation du Lausanne-Sport et a eu la gentillesse de bien vouloir échanger sur son rôle et la formation suisse en général.

(Cette interview a été enregistrée il y a plusieurs semaines, soit avant l’annonce de sa démission qui le verra quitter le club vaudois à la fin de la saison)

Futbol Therapist sur YouTube: Ici.

Matteo, cela fait maintenant plusieurs mois que tu es Directeur Technique auprès de l’académie du Lausanne-Sport, qu’est-ce qui t’as convaincu de t’engager dans cette fonction et le projet qui va avec ?

Trois choses : Le talent présent dans le canton de Vaud au niveau des jeunes, la volonté du président de mettre en place quelque chose de clair après un audit qui a été fait avec à peu près une carte blanche à remplir et ma sensibilité pour la formation.

À l’échelon élite (U15-U21), qu’en est-il justement du paysage actuel pour le LS au sein des clubs pros vaudois, notamment au niveau des partenariats, après qu’Yverdon et le Stade Lausanne-Ouchy soient montés en puissance ces dernières années au niveau de la première équipe ?

Le Lausanne-Sport étant établi depuis bien longtemps au plus haut niveau du panorama footballistique suisse et se situant dans la plus grosse ville du canton (avec le 80 % des jeunes présents au centre qui vient du bassin lausannois), c ‚est assez normal que l’ASF ait décidé de mettre le centre de performance cantonal chez nous. Mais évidemment, je suis aussi très sensible à ce qui se passe dans les autres régions, où je ressens une grosse envie de collaboration chez les clubs partenaires. Après leur saison dans une des 5 équipes M15 élite du canton, les meilleurs rejoignent ensuite les M16 du LS ou l’autre équipe vaudoise de cette catégorie d’âge (Team La Côte).

Et pour assurer un bon encadrement de ces jeunes, que ce soit d’abord via une formation qui a été donnée aux entraîneurs, mais aussi ensuite via une table ronde sur le sujet, tu as sensibilisé ces derniers mois sur l’importance de la bonne gestion humaine au sein de l’académie, notamment pour éviter de la maltraitance. Même sans atteindre ce seuil, penses-tu que beaucoup d’entraîneurs sous-estiment la pression et parfois la peur que les jeunes peuvent ressentir ?

C’est un thème très d ‚actualité sur lequel nous essayons de sensibiliser au maximum les collaborateurs au niveau quant à leur communication et leur comportement. Je pense que certaines décisions que nous devons prendre, comme dire à un joueur qu’il ne peut pas continuer dans le football d ‚élite sont déjà assez dures. Et c’est pour ça que dans les 11 mois qui précèdent cette décision, nous avons l ‚obligation morale de tout faire pour que cette personne, ce joueur, puisse avoir les mêmes chances que les autres. Et finalement, il faudra respecter un certain processus dans la communication de cette décision parce que nous ne pouvons pas arriver et dire « bonjour, c ‚est fini pour toi ». On se doit de mettre en garde dès l’hiver et de présenter des projets alternatifs leur permettant d’avoir plus de temps de jeu pour peut-être revenir par la suite.

Et quant à ces échanges sur l’aspect psychologique et ton expérience, as-tu pu donner quelques pistes à tes coachs quant à comment faire naitre une envie insatiable chez les jeunes joueurs, sans justement tomber dans une exigence malsaine ? Tu avais dit dans une interview que tu avais remarqué une plus grande faim chez les joueurs arrivés plus tard au LS, vers 16-17 ans.

C’est en effet un point qui est revenu souvent sur la table et que nous voulons faire évoluer. Parce que nous avons constaté que certains joueurs perdent du temps à l’entraînement, une fois pour discuter avec son coéquipier, l ‚autre fois parce qu’il n ‚a pas envie de faire cet exercice d ‚explosivité : pas tous ont acquis la mentalité de tout mettre en place et d’utiliser ce qui est à leur disposition pour essayer d’atteindre le monde professionnel. Tout ça passe beaucoup par l’attente et l ‚exigence des coachs, sans qu’elles soient malsaines (rappeler au joueur pourquoi il est là), et suivant comment aussi par une sensibilisation des parents à ce qu’implique le haut niveau.

Je me rappelle aussi t’avoir entendu dire qu’on devrait davantage laisser les joueurs s’exprimer en ne décidant pas tout pour eux, notamment aux oppositions à l’entraînement…

Je pense que la société actuelle a évolué et à l’exception de quelques quartiers, le football de rue a disparu en Suisse. Donc les joueurs créatifs, les joueurs de 1 contre 1 et les joueurs un peu particuliers sont beaucoup plus rares aujourd’hui. Et quand ils arrivent dans une structure de formation, le risque c’est que ce nouvel environnement leur enlève leur créativité ou leur personnalité dans le cas d’un joueur qui ferait savoir au coach qu’il ne comprend pas le sens d’un exercice : c’est quelque chose qui tend à déranger l’entraîneur, alors que je pense justement que ce sont ces joueurs qui manquent aujourd’hui dans le football suisse. La solution, c’est de redonner de la place aux joueurs pour qu’ils puissent davantage s’exprimer, soit aussi oser provoquer en 1 contre 1, notamment en leur laissant de temps en temps faire les équipes et développer là aussi du leadership.

Au-delà du management, cherches-tu également à avoir cette variété dans les positions qu’occupent les jeunes joueurs pour que le jour où quelqu’un est meilleur qu’eux dans leur rôle préférentiel, ils puissent quand même se faire une certaine place autrement ?

Je pense que c’est important que le joueur vive plusieurs postes, mais c ‚est aussi important d’être fixé quant au profil du joueur depuis les U14-U15, soit si celui-ci doit plutôt aspirer à être un joueur de couloir ou d’axe, qu’il doit plutôt être positionné devant ou derrière etc, sinon on risque de perdre du temps dans sa spécialisation. On peut justement remarquer actuellement que la Suisse est fournie en termes de milieu centraux, un rôle relativement hybride, mais beaucoup moins en en termes de latéraux, d’ailier et de défenseurs qui aiment le duel.

Et c’est pour ça que tu invites à la réflexion quant à une possible mise à jour de FootEco avec un format de 11v11 en U14 plutôt que le 9v9 actuel ?

Je suis en effet partisan du football à 11 pour les FE14, ce qui est d’ailleurs le format choisi ailleurs en Europe, mais il ne faut pas non plus critiquer ce qui a été fait jusqu’à maintenant parce que l’idée derrière FootEco était très bien pour que les joueurs soient plus à l’aise sous pression. C’est pour ça qu’il y a eu cette réduction du nombre de joueurs, afin que ceux-ci puissent toucher davantage le ballon. Mais on se rend compte maintenant de l’importance de la spécialisation dans un poste, d’où ce questionnement quant à s’il ne faudrait pas jouer à 11 un peu plus tôt, surtout qu’on continue à voir un gap énorme avec les équipes étrangères au niveau technique à la fin de FootEco : nous ne sommes pas forcément meilleur qu’il y a quelques années, même si cela est surtout dû à un manque d’entraînement spécifique à cet objectif. On parle ici de l’âge d’or pour élargir ces compétences-là, si bien qu’il faudrait peut-être aider les structures à avoir des entraîneurs spécialistes dans le domaine.

Ne penses-tu pas que les éducateurs jouent tout de même un grand rôle ? J’ai l’impression que beaucoup de jeunes joueurs suisses se sentent sous pression, plus vite qu’ils ne le sont vraiment et que ceux-ci seraient plus sereins et oseraient plus de choses avec le ballon s’ils se retrouvaient plus souvent dans ces situations à l’entrainement.

Il y a un mot qui est actuellement sur la bouche de tout le monde mais sur lequel on ne s ‚entend pas forcément : l’intensité. Pour beaucoup, ce mot n’a qu’une connotation purement physique. C’est certes le cas quand on court vite et qu’on doit répéter les efforts, mais l’intensité peut aussi être cognitive quand on doit réfléchir à plusieurs actions les unes après les autres sans forcément avoir le temps de se poser, tout comme elle est technique quand il faut vite enchainer des gestes. Et ces différentes formes d’intensité doivent être présente dans tous les entraînements, dès les plus jeunes jusqu’à la 1ère équipe car c’est le football moderne qui demande ça. Je regarde régulièrement la Champions League et l’Europa League, il n ‚y a pas une minute sur le terrain où il n’y a pas d ‚intensité, même quand les joueurs sont plutôt statiques.

C’est tout à fait ça ! Mais pour qu’une méthodologie d’entraînement ait du sens, elle va souvent de pair avec un modèle de jeu commun qu’on retrouve dans les différentes équipes qu’elle concerne, ce qui est aussi le cas à la « LS Académie » j’imagine…

Exactement, tout le monde dit « on joue comme on s’entraîne », mais on doit avoir la réflexion inverse : comment doit-on s’entraîner pour amener les joueurs à jouer de la façon souhaitée. Car oui, nous avons mis mis en place au début de cette saison une philosophie de jeu avec des principes de jeu clairs que les coachs doivent pouvoir amener avec leur sensibilité, leurs exercices et leurs idées.

Même si le système de jeu peut varier au sein d’un même modèle de jeu, des rôles finissent quand même par se dessiner pour les joueurs et tu as souhaité les profiler. Comment est-ce que vous vous servez de cette synthèse au quotidien ?

Ces profils sont surtout là pour avoir des bases de réflexion communes afin d’évaluer les joueurs et d’individualiser le travail quotidien qu’on fait avec eux. À cet effet, dire qu’un joueur est bon techniquement ne veut rien dire par exemple car il s’agit de savoir s’il a la gestuelle technique pour être efficace à son poste, d’où l’importance de connaître les exigences de celui-ci. Et comme ça, il se peut aussi qu’on se rende compte qu’un joueur répond en réalité à plus de critères (qu’ils soient cognitifs, techniques, physiques ou émotionnels) d’un autre poste. Certains coachs le feraient de toute façon naturellement par leur flair, mais d’autres ont besoin d ‚un peu plus de repères pour sentir ce genre de choses.

Et la dernière question : tout ce travail étant là avant tout pour amener des jeunes en équipe première, comment se passe la collaboration avec Ludovic Magnin à cet effet, lui qui a notamment fait appel à Hamza Abdallah des M21 (maintenant en prêt à Nyon) cette saison ?

Je pense que la relation entre « Ludo » et moi est très bonne, nous parlons souvent des jeunes. Pour autant, il y a cette nécessité de résultats dans une première équipe, donc il y a forcément des moments où nous discutons plus et des moments où il faut tout simplement respecter le moment de la 1ère équipe. En tout cas, quand des jeunes sont invités à s’entraîner avec les pros, le constat de Ludovic est qu’ils arrivent à tenir leur rythme, ce qui est très positif, et depuis janvier, il y a quatre joueurs qui s ‚entraînent régulièrement avec la première équipe en début de semaine. Trois joueurs des M21 intégreront d’ailleurs la première équipe la saison prochaine, ce qui est un autre signe positif. Mais les fruits ne pourront être récoltés que si la disponibilité de chacun à travailler au quotidien durera dans le temps.

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