Players to Watch in der 2. Runde des Schweizer Cups

Der Cup ist zurück! In der 2. Runde des Schweizer Pokalwettbewerbs warten zahlreiche spannende Begegnungen auf die Zuschauer. Welche Spieler gilt es dabei im Auge zu behalten?

Der Cup hat seine eigenen Gesetze. Jahr für Jahr schreibt er märchenhafte Geschichten und bringt neue unerwartete Helden hervor. In der letzten Saison rieb man sich ob Yverdon-Sports Halbfinaleinzug verwundert die Augen und staunte über Etoile Carouges sensationellem Sieg gegen den FC Basel. Diese magischen Cup-Partien gehen nicht nur in die Klubhistorie ein, sondern sind für die Spieler kleinerer Vereine eine exzellente Bühne, um sich unsterblich zu machen – oder sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Alle Paarungen der 2. Cup-Runde im Überblick.

Vor der 2. Runde des Schweizer Cups lohnt sich ein Blick auf jene Spieler, die die anstehenden Pokal-Spiele als Schaufenster für sich nutzen könnten:

Neuchâtel Xamax – FC Thun:

Alexandre Jankewitz:

Kurz vor Ende des Transferfensters vermeldete der FC Thun den leihweisen Zuzug von U21-Nationalspieler Alexandre Jankewitz (20) aus Bern. Im Sommer 2021 wechselte der Mittelfeldspieler mit vielen Vorschusslorbeeren aus dem Nachwuchs von Southampton in die Bundeshauptstadt, wo er sich allerdings nicht durchsetzen konnte. In der Challenge League ist Jankewitz nun mit seinem Förderer Mauro Lustrinelli wiedervereint, unter dessen Ägide sein Stern an der U21-EURO im vergangenen Jahr so richtig aufging. Gute Voraussetzungen also, um in Thun den nächsten Entwicklungsschritt zu nehmen und sich im Profifussball endlich richtig zu etablieren. Zwei Einsätze bestritt Jankewitz mit den dem FCT bereits. Die Cup-Partie gegen Liga-Konkurrent Xamax ist nun ein erster grosser Test für den kampfstarken Achter. Kann er sein rohes Potential abrufen und die Berner Oberländer in die nächste Runde führen?

AC Bellinzona – FC Luzern:

Cristian Souza:

Die AC Bellinzona ist nach 9 Jahren zurück im Schweizer Profifussball. Die Tessiner nutzten das Sommertransferfenster, um eine schlagkräftige Challenge-League-Mannschaft zusammenzustellen. Kaum ein Stein blieb dabei auf dem anderen, zahlreiche neue Spieler wurden verpflichtet – u.a. etwa Kiassumbua, Berardi, Mihajlovic, Tosetti, Pollero oder Padula. Einer, der in der Offensive für Furore sorgt, war aber bereits in der Promotion League da: Cristian Souza (27). Der uruguayische Flügel stiess im letzten Jahr aus seiner Heimat ins Tessin. Mit feiner Technik und reichlich Spielfreude narrt er nun auch eine Liga höher die Abwehrreihen. Nach 8 Einsätzen steht Souza bereits bei 5 Scorerpunkten (2 Tore, 3 Assists). Der FC Luzern sollte gewarnt sein. Viel Raum darf man ihm nicht zugestehen, sonst schlägt er auch im Cup eiskalt zu – denn Klassenunterschiede kennt der Mann nicht.

Etoile Carouge – FC St.Gallen:

Usman Simbakoli:

Promotion-League-Verein Etoile Carouge gelang in diesem Sommer ein kleiner Transfercoup: Die Genfer verpflichteten mit Usman Simbakoli (20) einen Nachwuchs-Stürmer vom französischen Giganten LOSC Lille. Simbakoli stammt aus der Zentralafrikanischen Republik, im Januar 2021 stand er für die „Doggen“ erstmals im Ligue-1-Kader, zu einem Einsatz in der 1. Mannschaft kam er aber nie. Nach zwei Leihengagements bei Stade Laval und in Finnland bei YB’s Conference-League-Quali-Gegner Kuopion PS, entschloss sich der athletische Angreifer zu einem definitiven Wechsel in die Schweiz. Bei Etoile Carouge unterschrieb Simbakoli einen Vertrag bis 2024 – und zeigte sogleich sein Können: 4 Tore erzielte er bereits in Liga und Cup – auch die FCSG-Verteidiger werden mit ihm alle Hände voll zu tun haben. Kann er das Schaufenster nutzen und sich in die Notizblöcke grösserer Schweizer Vereine ballern?

Rapperswil-Jona – FC Sion:

Mohamad Alshikh:

Rapperswil-Jona pflegt seit kurzer Zeit eine Partnerschaft mit dem FC Lugano. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Die Ostschweizer kommen auf einfachem Wege an gut ausgebildete Talente heran und die Tessiner können ihren Junioren an einem anderen Ort und auf gutem Level Spielzeit beschaffen. Einer dieser Lugano-Spieler, der nun diesen Weg geht, ist der junge Syrer Mohamad Alshikh (21). Der zentrale Mittelfeldspieler entstammt dem Team Ticino und geht nun in seine 2. Promotion-League-Saison, nachdem er im letzten Jahr bereits leihweise beim „kleinem Bruder“ Chiasso engagiert war. In Rapperswil fand Alshikh schnell den Tritt, kein Wunder, schliesslich bestritt er auch die Sommervorbereitung mit der 1. Mannschaft der Luganesi und sammelte im Testspiel gegen Inter Mailand Spielzeit. Im Cup kann er sein Können nun gegen den FC Sion zeigen. Auch in Lugano wird man die Partie mit Interesse verfolgen…

Stade-Lausanne-Ouchy – BSC Young Boys:

Teddy Okou:

Stade-Lausanne-Ouchy erlebt in der Challenge League einen ansprechenden Saisonstart. Ein Schlüssel dazu ist Winter-Neuzugang Teddy Okou (24). Der französische Linksaussen fühlt sich nach einem halben Jahr der Eingewöhnung sichtlich wohl und ist nach dem Abgang von Topscorer Brighton Labeau zum wichtigsten Offensivspieler der Waadtländer aufgestiegen. Nach 8 Einsätzen steht Okou bereits bei 6 Scorerpunkten (5 Tore, 1 Vorlage), dazu trug er sich auch in der 1. Cup-Runde in die Torschützenliste ein. Will SLO gegen die übermächtigen Young Boys bestehen, wird man auf einen Gala-Auftritt des 1,65m grossen Flügelstürmers hoffen müssen. Okou besticht mit Explosivität, Wendigkeit und Schussgewalt. Gut möglich, dass der ein oder andere Zuschauer von Ouchys Nummer 11 und seiner attraktiven Spielweise überrascht wird.

FC Aarau – FC Basel:

Andrin Hunziker:

In der 2. Cup-Runde kommt es auf dem Brügglifeld zwischen dem FC Aarau und dem FC Basel zu einem echten Knüller. Für einen ist diese ohnehin kribbelnde Affiche persönlich speziell: Andrin Hunziker (19). Der Schweizer U20-Nationalspieler wurde auf diese Saison hin von seinem Jugendverein Basel leihweise nach Aarau geschickt. Dort hat sich der 1,90m grosse Mittelstürmer in Windeseile etabliert. In 150 Einsatzminuten glückten Hunziker bereits 3 Scorerpunkte (2 Tore, 1 Assist) – im Schnitt registriert er damit alle 50 Minuten eine Torbeteiligung. Der physisch robuste, durchsetzungsstarke Stürmer wird darauf brennen, „seinem“ FCB und David Degen zu zeigen, was in ihm steckt. Hunziker wird die Basler Abwehrreihen mit seiner ungemütlichen Spielweise beschäftigen und vor so einige Probleme stellen. Was für eine Geschichte, wenn ausgerechnet er die Basler aus dem Wettbewerb kegeln sollte…!

Lausanne-Sport – FC Zürich:

Brighton Labeau:

Nach dem Abstieg stellte sich Lausanne-Sport im Sommer personell neu auf. Unter Anleitung des neuen Trainers Ludovic Magnin wollen die Waadtländer den direkten Wiederaufstieg schaffen. Nach 8 Partien ist LS auf Kurs und steht punktgleich mit dem FC Wil an der Tabellenspitze. Ermöglicht wurde der gute Saisonstart nicht zuletzt durch Neuzugang Brighton Labeau (26). Der Nationalspieler von Martinique hat bereits 7-mal getroffen und dazu Lausanne im Cup mit einem Hattrick in die 2. Runde geschossen. Der bullige Angreifer überragt in der Challenge League mit tollen technischen Fertigkeiten und ungemeiner Abschlussstärke. Nun trifft Lausanne im ersten grossen Test der Saison auf einen geschwächten und verunsicherten FC Zürich – einfache Beute für Labeau? Gut möglich, dass nach diesem Wochenende alle FCZ-Fans seinen Namen kennen…

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