Die Bolzplazz-Redaktion präsentiert ihr Challenge League Team der Saison!
Neutral, nüchtern und leistungsgerecht: Unsere Redaktion hat ihre Top-Elf der abgelaufenen Challenge-League-Saison benannt. Auf vielen Position herrschte rasch grosse Einigkeit. In die Auswahl geschafft haben es jene Spieler, die toal am meisten Stimmen erhalten haben. Und nun, ohne weiter Zeit zu verschwenden…
Wir präsentieren: Unser Challenge League Team der Saison 2021/22:
Tor: Simon Enzler (FC Aarau)
Unsere Redaktion entschied sich im Tor für Aaraus Simon Enzler. Der Innerschweizer ist reaktionsschnell, sprunggewaltig und souverän mit dem Ball am Fuss. An ihm lag es nicht, dass der FCA den Aufstieg auf den Schlussmetern noch verspielte – im Gegenteil: Seine mirakulöse Parade am vorletzten Spieltag gegen Schaffhausen brachte die Aargauer erst in diese tolle Ausgangslage. Mit 4.46 „Prevented Goals“ steht Enzler ligaweit an der Spitze hinsichtlich vereitelter Grosschancen. Der 24-Jährige dürfte dank seinen starken Leistungen auch bald einmal ein Thema für die Super League werden, sollte das Torhüter-Karussell ins Drehen kommen.
Innenverteidiger: Granit Lekaj (FC Winterthur) und Serge Müller (FC Schaffhausen)
In der Innenverteidigung erhielten FCW-Captain Granit Lekaj und U21-Nationalspieler Serge Müller die meisten Stimmen. Beide haben sich ihren Platz in dieser Top-Elf redlich verdient: Während Lekaj als Leithammel der Winterthurer Aufstiegsmannschaft und kompromissloser Abwehrchef entscheidend zum Gewinn der Meisterschaft beitrug, ist Müller in jungen Jahren bereits zum wichtigsten Defensivspieler der Schaffhauser aufgestiegen. Auch dank seinen konstanten Leistungen stellt der FCS nach Winti die zweitbeste Abwehr der Liga – und darf nach einer starken Rückrunde an der Barrage teilnehmen. Lekaj glänzt als Zweikämpfer (76% gewonnene Defensivduelle, ein sensationeller Wert) und Anführer, Müller überzeugt in Sachen Antizipation, Stellungsspiel und Spielauslösung.
Müller schaffte es übrigens jüngst auch in unser Ranking der Schweizer Talente. Link dazu hier.
Rechtsverteidiger: Pius Dorn (FC Thun)
Hinten rechts setzte sich in unserer internen Abstimmung Thuns Pius Dorn konkurrenzlos durch. Der Deutsche wechselte im Sommer von Vaduz ins Berner Oberland und etablierte sich sogleich als bester Aussenverteidiger der Liga. Dorn ist schnell, bissig, defensiv zuverlässig – und offensiv brandgefährlich: Satte 14 Scorerpunkte registrierte der Abwehrspieler in der abgelaufenen Saison, darunter 12 Vorlagen. Klare Sache: Der frühere Freiburg-Junior wäre für so manchen Super-League-Klub eine interessante Verstärkung.
Linksverteidiger: Souleymane Diaby (FC Winterthur)
Auf links gab es in der abgelaufenen Saison keinen ähnlich dominanten Spieler wie Dorn auf rechts. Umso schwerer war es, einen Kandidaten zu bestimmen. Am Ende entschied sich die Redaktion für den jungen Winti-Linksverteidiger Diaby, der vor der Saison aus der Elfenbeinküste in die Schweiz gewechselt ist und sich rasch eingefunden hat. Der Ivorer überzeugte beim Aufsteiger mit Tempo, Dynamik und tollem Kombinationsspiel. 5 Scorerpunkte in 26 Auftritten lassen sich zudem gut sehen. Es wird spannend sein, seine weitere Entwicklung in der höchsten Liga zu verfolgen.
Zentrales Mittelfeld: Thibault Corbaz (FC Winterthur) und Valon Fazliu (FC Wil)
Fürs zentrale Mittelfeld gab es zahlreiche Kandidaten. Neben den beiden Nominierten hätten sich fraglos auch Aaraus Donat Rrudhani oder Schaffhausens Uran Bislimi einen Platz verdient. Am Ende haben wir ein wenig geschummelt und neben Thibault Corbaz mit Valon Fazliu einen Spieler ausgewählt, der eigentlich eher im offensiven Mittelfeld zuhause ist. Aber: Die Nummer 10 des FC Wil bestritt eine sensationelle Kampagne, die er mit schwindelerregenden 27 Torbeteiligungen (14 Tore, 13 Vorlagen) als Topscorer der Challenge League abschloss. Fazliu ist technisch stark, kreativ und verfügt über eine tolle Spielübersicht. Aus dem offensiven Mittelfeld ist er so mit überragenden Zuspielen und Abschlüssen aus dem Hinterhalt stets brandgefährlich.
Mit Thibault Corbaz stellen wir Fazliu einen etwas defensiver ausgerichteten Mittelfeldmann an die Seite. Der Sechser wechselte im Sommer von Xamax auf die Schützi, wo er sich sogleich unverzichtbar machte. Corbaz schwang sich schnell zum Gehirn und zur Lunge des Winterthurer Kollektivs auf, als Balljäger und Regisseur gleichermassen. In gewisser Weise erinnert der gebürtige Waadtländer an Remo Freuler, der seine Karriere einst ja ebenfalls beim FCW lanciert hatte…
Offensives Mittelfeld: Roberto Alves (FC Winterthur)
Auf der Zehn kann es nur einen Mann geben: Winterthurs Unterschiedsspieler Roberto Alves. Klar, auch Aaraus Randy Schneider legte eine tolle Saison hin und wurde nun mit seinem ersten U21-Nati-Aufgebot belohnt. Aber was Alves in dieser Spielzeit konstant abgerufen hat, ist ganz grosses Kino. Der ehemalige GC-Junior ist mit dem Ball am Fuss vielleicht der beste Spieler der Liga. Was er technisch draufhat sucht in der Challenge League seinesgleichen. Endlich gelang es ihm zudem, seine ganze fussballerische Klasse in Scorerpunkte zu verwandeln: 24 Torbeteiligungen (12 Tore, 12 Vorlagen) sind eine ausserordentliche Bilanz. Ob wir Alves noch lange in Winti sehen werden?
Linksaussen: Kevin Spadanuda (Aarau)
Aaraus wichtigster Spieler in dieser Saison hat einen märchenhaften Aufstieg hinter sich: Vor wenigen Jahren war für Spadanuda aus gesundheitlichen Gründen nicht an Profifussball zu denken, nun belegt er als Flügelspieler (!) den 2. Rang im Torjäger-Klassement der Challenge League. 18 Treffer sind dem pfeilschnellen, dribbelstarken Aussenbahnspieler geglückt. Trotz verpassten Aufstiegs dürfte für ihn das Kapitel Challenge League zu Ende sein, er kann sich seinen neuen Verein wohl fast selbst aussuchen.
Rechtsaussen: Tunahan Cicek (FC Vaduz)
Der FC Vaduz beendete die Hinrunde als Herbstmeister, brach nach dem Abgang von Mario Frick zum FC Luzern im neuen Jahr aber ein. Trotzdem spielten die Liechtensteiner insgesamt eine ansehnliche Saison, der wir mit der Aufnahme Tunahan Ciceks in die Top-Elf Tribut zollen. Der schussgewaltige „Kugelblitz“ legte eine tolle Spielzeit hin, 14 Tore und 10 Vorlagen sind Spitzenklasse. Dass ausgerechnet er als ehemaliger Winti-Spieler am letzten Spieltag den FC Aarau mit zwei Toren versenkte, passt zur Dramaturgie einer verrückten Challenge-League-Saison.
Sturm: Joaquín Ardaiz (FC Schaffhausen)
Im Sturm stellen wir – natürlich – den diesjährigen Liga-Toptorschützen auf: Ardaiz stiess im vergangenen Sommer vom FC Lugano zum FCS, wo er die schwierige Aufgabe erhielt, seinen zum FCZ abgewanderten Landsmann Rodrigo Pollero zu ersetzen. Für den Uruguayer kein Problem: Mit starken 20 Treffern sicherte sich der bullige Stürmer die Torjägerkrone und ballerte den FC Schaffhausen auf einen verdienten 2. Schlussrang.
Trainer: Alex Frei (FC Winterthur)
Als Trainer kann ebenfalls nur einer in Frage kommen: Im Dezember als Nachfolger von Ralf Loose verpflichtet, führte Alex Frei den FC Winterthur nach 37 Jahren zurück ins Oberhaus. Chapeau!
Bank:
- Francesco Ruberto (FC Schaffhausen)
- Leon Bergsma (FC Aarau)
- Uran Bislimi (FC Schaffhausen)
- Randy Schneider (FC Aarau)
- Sofian Bahloul (FC Wil)
- Brighton Labeau (Stade Lausanne-Ouchy)
- Roman Buess (FC Winterthur)