Usman Simbakoli: Das ist der spannendste Torjäger aus der Promotion League

Gastbeitrag von Maxime Schär (Futbol Therapist) In der Promotion League macht seit geraumer Zeit ein junger Angreifer auf sich aufmerksam: Usman Simbakoli, 9 Tore in 8 Pflichtspielen für Etoile Carouge in dieser Saison. Was zeichnet ihn aus? Unsere Analyse – inklusive Videos.

Descendre pour le texte en française

Etoile Carouge ist seit zwei Monaten ungeschlagen und hat sich in dieser Zeit zum klaren Tabellenführer der Promotion League entwickelt. Rund um die Mannschaft von Trainer Adrian Ursea werden nach und nach Aufstiegsambitionen laut. Essentiell für den guten Saisonstart der Genfer ist der junge französische Stürmer Usman Simbakoli (21) mit Wurzeln in der Zentralafrikanischen Republik. Im Sommer 2022 stiess er vom B-Team des LOSC Lille zu Carouge. Nach einer guten Debüt-Kampagne in der Promotion League (12 Tore) ist ihm unter Ursea nun der nächste Schritt geglückt.

In der dritthöchsten Schweizer Spielklasse gehört Simbakoli ohne Frage zu den interessantesten Spielern – mit klaren Perspektiven in Richtung einer höheren Liga. Was zeichnet ihn aus? Wo hat er noch Luft nach oben? Anhand einer Auswahl seiner Tore aus dieser Spielzeit wollen wir genau das aufzeichnen.

1. Geschwindigkeit und Kaltblütigkeit

Simbakoli hat in dieser Saison schon fast genauso oft getroffen wie in der letzten, was wohl auch daran liegt, dass ihm die offensive Spielweise der «Stelliens» seit der Ankunft von Ursea extrem liegt. Indem Carouge nun versucht, den Gegner mit kurzer Spieleröffnung aus der Reserve zu locken, entstehen oft grosse Räume in Zone 2, die von den gegnerischen Mittelfeldspielern, die auf die Pressing-Falle hereinfallen, unbewacht bleiben. In solchen Situationen kann Simbakoli seine Schnelligkeit ideal ausspielen, indem er explosiv in die Tiefe stösst. Er hat das Tempo, um den Verteidigern zu entlaufen und kann so immer wieder quasi alleine auf den Torwart zulaufen.

Genau so erzielte er gegen Bulle sein erstes Saisontor (siehe Video unten). Und zeigt genau in jener Aktion noch eine weitere Qualität, die ihn auszeichnet: Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Obwohl der Keeper sein Tor nicht gut abdeckt, schliesst Simbakoli nicht ab, bevor ihn der Greyerzer nicht mit einer spekulativen Bewegung dazu einlädt. Clever gemacht, Torwart ausgeguckt.

Ähnlich kaltblütig schliesst Simbakoli gegen Kriens eine tolle Einzelaktion mit einer Torschussfinte ab (siehe Video). Auch diese Szene zeigt, wie überlegt er vor dem Tor agiert. Dass er ausserdem auch mit seinem schwächeren linken Fuss in den Abschluss geht, macht die Finte effektiv und ihn schwerer auszurechnen.

Die Entstehung des Tores zeigt ausserdem Simbakolis Qualität im Dribbling. Nicht nur kann er dank starkem Antritt und hoher Endgeschwindigkeit schnell grosse Strecken überbrücken und den Abwehrspielern enteilen. Er kann seine Gegner auch mit effektiven Dribblings stehenlassen und so Räume öffnen. Der Ablauf vor dem Tor ist dafür idealtypisch: Er nimmt den Ball in die entgegengesetzte Laufrichtung des Verteidigers an und hat dann die Coolness, ihn mit der nächsten Ballberührung ganz aus dem Spiel zu nehmen. Clever, effektiv, ein extrem flüssiger Bewegungsablauf.

2. Ein Fuchs im Raum

Carouge ist gut darin, das gegnerische Pressing zu überwinden und kann daher oft schnell nach vorne kombinieren, vor allem über die Seiten, da die gegnerischen Verteidiger in der Regel enger zusammenrücken und so Räume auf den Aussen entstehen. Im Zuge dieser Vorstösse über die Aussen wird im Strafraum dann oft Simbakoli als Abnehmer für Flanken gesucht. Und auch hier kann er Mehrwert liefern: Er bewegt sich geschickt im Strafraum, und versteht es, im richtigen Moment im Rücken der Verteidiger aufzutauchen (siehe Video). Instinkt oder «Näschen», ganz wie man will.

Und wenn der Ball nicht wie gewünscht im Rücken des Verteidigers landet, kann Simbakoli trotzdem dafür sorgen, dass er in eine gute Abschlussposition kommt. Und zwar, indem er seine Explosivität und Agilität nutzt: In der Szene unten gelingt es ihm, seinen Lauf neu zu justieren, um an einem Verteidiger vorbeizukommen und mit einem herrlichen Kopfball erneut das Netz zum Zappeln zu bringen.

3. Bald noch produktiver?

Ironischerweise zeigen zwei weitere Tore, die Simbakoli in dieser Saison erzielt hat, kognitive Defizite auf. Ohne diese hätte er unter Umständen noch mehr Treffer auf dem Konto.

Das erste Tor (Video unten) entsteht nach einem von Simbakoli eingeleiteten Pressing, auch wenn er nach der Balleroberung durch seinen Teamkollegen einige Zeit braucht, um die Situation zu erkennen und einen Lauf in die Tiefe anzubieten. Sein Mitspieler spielt den Ball erst nach seiner vierten Ballberührung in die entstandene Lücke – aber nicht, weil er sich nicht sofort nach vorne orientiert hätte. Sondern weil Simbakoli den Lauf in den Raum nicht anbietet bzw. lange braucht, um sich bewusst zu werden, dass ein grosser freier Raum im Zentrum aufgegangen ist. Als er es dann doch erkennt, spritzt er in die Lücke und macht das Tor. Auf besserem Niveau wäre er in einer solchen Situation aufgrund seines verzögerten Umschaltens aber wohl nicht mehr zum Abschluss gekommen.

Beim zweiten Tor (siehe Video) gibt es erneut eine Verzögerung, wenn auch nur sehr kurz, bis Simbakoli den Lauf in die Tiefe startet. Dieses Mal nach einem einfachen Pass in Zone 2.

Da Carouge-Coach Adrian Ursea bei seinen Spielern die Geschwindigkeit im Kopf sehr am Herzen liegt, wird der ehemalige Trainer des OGC Nizza mit Simbakoli ganz sicher an dieser Schwachstelle arbeiten.

Das Profil des jungen Promotion-League-Knipsers ist interessant genug, um Vereine aus der Challenge League oder evtl. gar der Super League anzuziehen. Knüpft er bis zur Winterpause an seine Leistungen an, ist es gut möglich, dass er bald in einem neuen Trikot für Furore sorgen wird. Und auf höherem Level.

Version française

Analyse : Simbakoli pour creuser l’écart au classement ?

Maxime Schär (Futbol Therapist) Invaincu depuis 2 mois, l’Étoile Carouge d’Adrian Ursea s’est nettement établie leader du classement de Promotion League sur ce laps de temps, et cela sans avoir pu disposer de son meilleur buteur depuis la mi-septembre. Si les genevois peuvent en effet qu’attendre avec impatience le retour de blessure d’Usman Simbakoli, c’est parce que l’on retrouve de nombreuses qualités derrière ses buts marqués (8 en 7 matchs). Ci-dessous une analyse illustrant pourquoi l’attaquant franco-centrafricain est autant prolifique, malgré un axe de progression évident.

1. Vitesse et sang-froid

Déjà, si Simbakoli a trouvé jusqu’ici presque autant de fois les filets que la saison dernière, c’est peut-être parce que le jeu offensif des stelliens lui correspond davantage depuis l’arrivée d’Ursea. En cherchant désormais à attirer l’adversaire par leurs sorties de balle courtes, ceux-ci réussissent souvent à profiter ensuite des grands espaces disponibles autour de la ligne défensive, souvent détachée des milieux qui doivent accompagner le pressing. Dans cette configuration, l’attaquant central de 21 ans peut donc faire valoir sa vitesse en prenant la profondeur, ce qui l’a amené plusieurs fois à se retrouver en face à face avec le gardien.

Ce fut d’abord le cas au deuxième match du championnat contre Bulle (cf. but ci-dessous), où Simbakoli a montré qu’une de ses autres qualités était le sang-froid : même si le gardien ne couvrait pas bien sa cage, l’ancien lillois n’a pas tiré avant que le gruérien ne lui donne la solution en partant de l’autre côté.


D’un sang-froid similaire, Simbakoli est ensuite venu clôturer une superbe action individuelle d’une feinte de frappe pour marquer contre Kriens (cf. scène ci-dessous), un but mettant donc aussi en lumière sa capacité à faire des différences par le dribble. Là où son grand pont semble évident en raison de sa vitesse, sa prise de balle dans une direction opposée à la course du défenseur démontre une certaine intelligence en 1 contre 1 devant, situations que favorisent aussi le jeu de son équipe cette saison.

2. « Renard des surfaces »

À l’aise pour battre le pressing adverse, Carouge peut donc souvent se projeter rapidement vers l’avant, notamment en progressant par les côtés puisque les défenseurs adverses tendent à se resserrer. Ainsi, il n’est pas étonnant de retrouver Simbakoli à la réception de centres, surtout qu’il sait très bien se démarquer en partant dans le dos de son adversaire direct pour ne plus être dans le champ de vision de celui-ci (cf. but ci-dessous).


Et quand le ballon n’arrive pas dans le dos de son adversaire comme il le souhaite, Simbakoli peut quand même faire en sorte d’être à la réception en se servant de son explosivité : dans la scène ci-dessous, l’attaquant stellien réussit à réajuster sa course pour passer devant un défenseur et faire trembler une nouvelle fois les filets d’une magnifique tête.

3. Bientôt encore plus prolifique ?

Ironiquement, 2 autres buts marqués par Simbakoli cette saison mettent en évidence des carences cognitives qui l’ont sûrement empêché d’être encore meilleur sur ce plan statistique.

L’action du 1er (cf. ci-dessous) nait à la suite d’un pressing initié par Simbakoli, même si ce dernier a ensuite mis du temps à se proposer en profondeur après la récupération de balle. Son coéquipier lui transmettra en effet le ballon qu’à sa 4ème touche de balle, et ce n’est pas faute de ne pas avoir regardé tout de suite devant lui : bien que son pressing ait forcé certains joueurs adverses vers le côté, Simbakoli ne semblait pas avoir pris conscience que son effort avait créé un grand espace dans l’axe. Et même en voyant ce dernier une fois le ballon récupéré, le numéro 11 stellien aura besoin d’un certain laps de temps pour réagir.

Enfin, l’action du 2ème but (cf. ci-dessous) met justement aussi en exergue cette arrivée un peu tardive d’une course, cette fois-ci après avoir donné une passe.

Cette notion de vitesse cognitive étant chère à Adrian Ursea, nul doute que l’ancien entraîneur de l’OGC Nice aura fait savoir à Simbakoli que cette « suite dans les idées » constitue un axe de progression pour lui.

Alors que le profil du jeune buteur stellien a sûrement de quoi tenter des clubs de Challenge League (voire de Super League), n’y a-t-il finalement pas meilleur endroit que le stade de la Fontenette pour sa progression ? Si Simbakoli devait continuer sur la même lancée au retour de sa blessure, il y a bien des chances qu’il n’ait pas besoin d’un transfert pour jouer à un échelon supérieur la saison suivante.

* Videos von Wyscout

Share the Post: