Nach einem einjährigen Abstecher in die Challenge League hat der FC Sion seinen Platz in der Elite des Schweizer Fussballs zurückzugewonnen. Bolzplazz stellt die wichtigsten Akteure dieser Walliser Aufstiegsmannschaft vor und gibt einen Einblick in den Sittener Transfersommer.
Trotz eines fast durchschlagenden Erfolgs in der abgelaufenen Saison war dem FC Sion ein derart souveräner Wiederaufstieg kaum zuzutrauen. Gehen wir ein paar Monate zurück: Juni 2023. Sion verliert seinen die Barrage mit 6:2 gegen Stade-Lausanne Ouchy, das gerade Dritter der Challenge League geworden ist. Zum ersten Mal seit 2006 muss sich Sion aus der Eliteklasse des Schweizer Fussballs verabschieden. Die Sittener haben eine der schlimmsten Saisons ihrer Geschichte hinter sich, die sowohl von Skandalen (oftmals um Mario Balotelli) als auch von miserablen Auftritten auf dem Platz geprägt war. Im Wallis herrscht Wut und es gibt nur wenige positive Signale, die auf eine rosige Zukunft hindeuten.
Paradoxerweise war es aber gerade dieser Abstieg, der es dem Verein ermöglicht hat, sich neu aufzustellen. Das erste Ziel der Walliser Führung war es, eine solide und stabile Basis zu schaffen. Der Kader wurde ausgemistet und durch intelligente, erschwingliche Neuzugänge ergänzt, die bereits über Erfahrungen in der Challenge League verfügten. Vor allem aber wurde mit Didier Tholot eine altbekannte, im Wallis fast schon ikonische Figur für den Trainerposten gefunden. Tholot sollte dann auch prompt zum Symbol des überlegenen Aufstiegs werden. Dieser Mix aus neuer Bodenständigkeit, Vernunft und erfahrenen Kräften ermöglichte es, dass Sion nach Jahren der Turbulenzen wieder Stabilität in den Verein bekam. Was es den Wallisern schliesslich ermöglichte, den Verein nur wenige Monate nach dem Abstieg wieder nach oben zu führen. Der FC Sion erspielte sich in der untersten Spielklasse fast eine makellose Bilanz (23 Siege, 10 Remis, nur 3 Niederlagen). Nun werden die Walliser darauf bedacht sein, ihr neues Gesicht auch in der Super League zu zeigen.
Was waren die Schlüssel-Elemente für den direkten Wiederaufstieg des FC Sion?
Didier Tholot: Ein vereinender Coach
Didier Tholot ist, wie viele andere, eine Art wiederkehrender Stammgast auf dem Sittener Trainerstuhl. Aber: Der Franzose ist nicht irgendwer. Tholot hält den Rekord für die längste Zeit, die ein Trainer im 21. Jahrhundert als Angestellter des FC Sion verbrachte. Ausserdem ist er auch für den letzten Schweizer Pokal verantwortlich, den die Walliser gewannen. Nach einer Reihe von Trainern, die regelmässig für Gesprächsstoff sorgten, schien sein Profil ideal für den Verein zu sein. Constantin lotste ihn vom französischen Zweitligisten Pau zurück ins Tourbillon. Ein perfekter Schachzug. Denn Tholot hat es geschafft, Publikum, Klubführung und Spieler zu vereinen und der Mannschaft langersehnte Stabilität zu verleihen.
Seine Taktik ist nicht auf Tricks oder hübschen Fussball ausgelegt. Sondern auf Pragmatik und Erfolg. Die Stammelf, die er zumeist in seinem 4-2-3-1-System auflaufen liess, blieb während der gesamten Saison fast unverändert. Tholot setzte die ganze Spielzeit über auf Kontinuität, auf Automatismen. Das ganze Wallis hat Vertrauen in Tholot. Auch das Team scheint um ihn herum aufgebaut zu sein. Beste Voraussetzungen, um den Klub wieder in der Super League zu etablieren.
Reto Ziegler: Ein erfahrener Captain
Jede Mannschaft braucht einen Leader auf dem Feld und Reto Ziegler erfüllt diese Rolle perfekt. Nach einem komplizierten Vorjahr in der Super League erlebte der Genfer seine zweite Jugend. Mit 38 Jahren ist Ziegler ein Musterbeispiel für Unverwüstlichkeit und Ausdauer im Fussball. Zwar musste er seine alte Position als Linksverteidiger aufgrund mangelnden Tempos aufgeben, hat sich dafür aber als Innenverteidiger auf einer zentralen Position etabliert. Ziegler bringt seine ganze Erfahrung und seine natürliche Führungsstärke ins Team ein, was in einer Mannschaft, die sich im Umbruch befindet, von unschätzbarem Wert ist.
In der zurückliegenden Saison war es vor allem sein linker Fuss, der wieder von sich reden machte. Denn Ziegler beherrscht die Freistoss-Kunst immer noch nahezu perfekt. Insgesamt steuerte er unglaubliche 11 Tore zum Aufstieg der Walliser bei – eine unfassbare Quote als Abwehrspieler. Damit war Ziegler in der letzten Spielzeit der fünft-torgefährlichste Innenverteidiger der Welt. Der frühere Nationalspieler ist aber nicht nur eine wichtige Offensivwaffe, sondern vor allem auch ein tadelloser Defensivspieler. Er setzt sich selten durch seine Physis durch, sondern nutzt vor allem sein gutes Spielverständnis, um Bälle zu gewinnen. Die grösste Wirkung entfaltet er jedoch im Aufbauspiel. Er hat das typische Profil eines Verteidigers, der von hinten heraus Lösungen findet. Zieglers spezielles Profil ist für sein Team enorm wichtig. Und ergänzt sich ideal mit seinem Abwehrkollegen Joël Schmied ergänzt.
Kevin Bua: Der unerwartete Mittelfeld-Motor
Erst in der letzten Saison haben die Fans des FC Sion Kevin Bua, der seit 2021 im Wallis spielt, so richtig kennengelernt. Buas Metamorphose ist vor allem das Werk von Didier Tholot. Er hatte nämlich die geniale Idee, den Flügelstürmer auf eine defensivere Position ins zentrale Mittelfeld zu versetzen. Denn die Qualitäten eines modernen Aussenbahnspielers gehen Bua seit geraumer Zeit ab – über fussballerische Klasse verfügt er aber nach wie vor. So war es ein unerwarteter Positionswechsel, der Bua wieder glänzen liess.
Im Nu stieg er zum Herzstück des Walliser Zentrums auf. Mit makelloser Technik, feiner Passqualität und Übersicht sowie hohem Laufvolumen stieg er zum Motor von Tholots Equipe auf. Offensiv war er mit Läufen in die Box und Abschlüssen aus dem Hinterhalt ein wichtiger Faktor, defensiv durch sein Engagement und seine Körperlichkeit ebenfalls. Mit Bua haben die Walliser also endlich ihren neuen Achter gefunden – der seine Renaissance bald schon in der Super League fortsetzen wird.
Dejan Sorgic: Der erhoffte Knipser
Nach den Abgängen von Filip Stojilkovic, Mario Balotelli und Giovanni Sio mussten die Walliser Verantwortlichen im letzten Sommer einen neuen Torjäger finden. Die Wahl fiel auf den erfahrenen Dejan Sorgic, der zuvor in drei Jahren über 30 Tore für den FC Luzern erzielt hatte. Die ersten Auftritte des serbischen Stürmers entsprachen jedoch nicht den hohen Erwartungen. In seinen ersten 16 Einsätzen gelangen ihm nur drei Treffer. Zwar war sein Einfluss auf das Spiel immer spürbar, aber mit Sorgics Zuzug erhoffte sich Sion vor allem einen Serientorschützen. Zu diesem wandelte er sich dann in der zweiten Saisonhälfte, dank Anpassungsfähigkeit und Resilienz. Zum Ende der abgelaufenen Spielzeit war Sorgic Sions Unterschiedsspieler Nummer eins.
Einerseits aufgrund seiner vorbildlichen Mentalität auf dem Spielfeld. Ob im Pressing oder bei seinen defensiven Arbeiten, der Serbe stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Und brachte damit Qualitäten ins Team, die im Abstiegsjahr bitter nötig gewesen wären. Sorgics Hauptaufgabe lag aber darin, als Speerspitze die gegnerischen Abwehrreihen ständig zu beschäftigen – und das Netz zappen zu lassen. In den letzten 15 Partien der Saison gelangen ihm satte 11 Tore. Am Ende standen 16 Treffer, 5 Assists und die wohlverdiente Trophäe des Torschützenkönigs zu Buche.
Théo Bouchlarhem: Die Entdeckung
Théo Bouchlarhem ist das perfekte Symbol für die Rundumerneuerung des FC Sion. Nachdem er eine ausgezeichnete Saison in der Reserve von Pau (National 3 – fünfhöchste Liga) absolviert hatte, packte Didier Tholot den heute 23-jährigen Franko-Marokkaner im letzten Sommer in aller Stille in den Koffer und nahm ihn mit ins Wallis. Sion eröffnete Bouchlarhem die Türen zum Profifussball. In einem prosperierenden Umfeld konnte sich der flinke Offensivspieler stetig weiterentwickeln, was sich in einer steigenden Leistungskurve bemerkbar machte. Dennoch bleibt er ein junger Spieler, der noch an Konstanz gewinnen muss. Und doch könnte er sich in der Super League nun als wichtiger Spieler erweisen.
Der Franzose bringt frischen Wind ins Team. Wie sein Teamkollege Chouaref ist er zu kleinen Geniestreichen fähig, die für seine Mannschaft den Unterschied ausmachen können. Auch wenn sich Bouchlarhem dank seiner Schnelligkeit in der Tiefe wohlfühlt, ist er auch ein hervorragender Techniker, der sich fallen lässt und Bälle verlangt. Sobald er in Ballbesitz ist, ist er mutig eingestellt und versucht, mit Einzelaktionen Dinge zu provozieren. Trotz allem muss Bouchlarhem in seinem Spiel noch reifer werden. Entscheidungsfindung und Klarheit im letzten Drittel haben noch Steigerungspotenzial. Dennoch hat er bereits bewiesen, dass er sich stetig weiterentwickelt. Und noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen ist.
In der neuen Saison im Auge zu halten: Georgi Rusev
Der im Winter eingetroffene Georgi Rusev ist ein gutes Beispiel für die Ambitionen der Walliser. Der bulgarische Nationalspieler kam als fünftteuerster Transfer in der Geschichte der Challenge League an. Obwohl sein Zuzug auf dem Papier vielversprechend aussah, konnte sich der variabel einsetzbare Offensivspieler in seinen ersten sechs Monaten in der Schweiz noch nicht durchsetzen. Er wurde in erster Linie ein Opfer der Undurchlässigkeit in der von Tholot festgesetzten Startelf. Und doch dürfte er bald schon eine wichtigere Rolle als die des Ersatzspielers beanspruchen. Denn Rusev hat bei seinen verschiedenen Kurz-Auftritten interessante Qualitäten gezeigt. Der Bulgare ist klein und beweglich und kann sowohl auf den Seiten als auch zentral eingesetzt werden. Ihn zeichnen grosse technische Qualitäten, eine gute Schusstechnik und eine gute Geschwindigkeit aus. Gerade der letzte Aspekt, seine Schnelligkeit und Wendigkeit, prädestiniert ihn für eine Rolle als Super-Sub.
Das sind die Neuzugänge
Nun blicken wir auf die Verstärkungen, die sich der FC Sion in diesem Sommer bereits geangelt hat. Anders als in früheren Jahren ist wenig Bewegung zu verzeichnen gewesen – ein weiteres Indiz dafür, dass sich Sion auf dem Weg zu mehr Konstanz und Vernunft befindet.
Noé Sow (25, Pau FC): Ein weiterer Beweis für den kurzen Draht zwischen Pau und Sion. Der französische Innenverteidiger, der gerade von einer schweren Verletzung zurückgekehrt ist, sucht in der Schweiz nach Spielzeit. Sow ist ein athletischer und zweikampfstarker Abwehrspieler, der sich hervorragend als Rotationsspieler eignet. Er könnte auch als defensiver Mittelfeldspielers eingesetzt werden, was den Wallisern mehr Kadertiefe verleihen würde.
Dejan Djokic (23 Jahre, FC Vaduz): Mit der Verpflichtung des zweitbesten Torschützen der Challenge League tätigt Sion ein gutes Geschäft. 14 Toren erzielte Djokic in der letzten Saison für Vaduz. Und erhält nun die Chance, nach acht Jahren in Liechtenstein den nächsten Entwicklungsschritt zu nehmen. Obwohl er auch auf den Flügeln spielen kann, wird Djokic vor allem in der Sturmspitze eingeplant sein, um mit Sorgic zu konkurrieren. Er hat zwar ein anderes physisches Profil, ist lang und schnell, aber die beiden Dejans vereint das Arbeiter-Gen und vorzügliche Mentalität. Djokics grösste Herausforderung wird es nun sein, sich an ein neues Umfeld und höheres Niveau anzupassen.
Wo sollte sich Sion noch verstärken?
Priorität: Das zentrale Mittelfeld
Mit der Verletzung von Bua am Ende der Saison machte sich der Mangel an Tiefe im Mittelfeld bemerkbar. Für Sion wäre es ratsam, noch einen Mittelfeldspieler zu verpflichten, der mit den beiden Stammspielern Bua und Kabacalman konkurrieren kann.
Valmir Matoshi (20 Jahre, FC Thun): Matoshi, der bereits durch Gerüchte mit Sion in Verbindung gebracht wurde, wäre das ideale Transferziel für Sion. Der Schweizer U21-Nationalspieler scheiterte mit Thun knapp in der Barrage an GC. Könnte nun aber dennoch die Super League anstreben, um seine Entwicklung fortzusetzen. Sion wäre eine gute Option. Matoshi könnte dem Mittelfeld eine gewisse physische Präsenz und Dynamik verleihen. Er hat das Zeug zum Königstransfer für Sion.
Sidiki Camara (21 Jahre, Servette FC): Camara war eine der Entdeckungen in der letzten Saison Challenge-League-Saison. Der Genfer Mittelfeldspieler lieferte als Leihspieler von Stade Nyonnais eine Reihe von interessanten Performances ab. Nach seiner Rückkehr zu Servette dürfte er Schwierigkeiten bekunden, konstant Spielzeit zu erhalten. Ein definitiver Abschied von seinem Ausbildungsverein scheint daher gut möglich. Zwar ist sein physischer Impact geringer als jener von Matoshi, aber Camara könnte mit seinen technischen Anlagen und seiner Pressing-Resistenz das Walliser Mittelfeld bereichern und seine Profikarriere endgültig lancieren.
Konkurrenz herstellen: Linksverteidiger
Auf der linken Abwehrseite war Nias Hefti während der gesamten Saison gesetzt. Obwohl Junior Ntenda und Jan Kronig als Konkurrenten für ihn vorgesehen waren, kam niemand an ihm vorbei. Trotzdem muss man sich über Heftis Rolle auf höherem Niveau Gedanken machen. Er ist ein guter Spieler in der Challenge League, kennt aber das höhere level deutlich weniger und hat bereits einige Grenzen aufgezeigt bekommen. Hier wäre es also durchaus sinnvoll, wenn Sion Ausschau nach einem weiteren Linksverteidiger mit Entwicklungspotenzial hält.
Malik Sawadogo (20 Jahre, Servette FC): Der Genfer ist einer der grössten Schweizer Hoffnungsträger auf seiner Position. Wie Camara wurde er im letzten Sommer nach Nyon verliehen, um Spielzeit zu sammeln. Diese Erfahrung ermöglichte es ihm, seine Qualitäten konstant auf professioneller Ebene unter Beweis zu stellen und könnte ihm nun die Tür zur Super League öffnen. Vom Profil her passt Sawadogo zum Stil von Hefti. Als Offensivspieler würde er weniger Sicherheit nach hinten bringen, aber seine Explosivität und Geschwindigkeit machen ihn nach vorne sehr interessant.
Dylan Tavares (27, FC Bastia): Tavares ist sicherlich das ambitionierteste Transferziel in dieser Liste. Der Genfer hat sich bei Bastia in der Ligue 2 etabliert und hat seit zwei Saisons einen Stammplatz inne. Der Nationalspieler der Kap Verden wäre somit ein Luxus-Transfer für den Aufsteiger. Wie Sawadogo verfügt auch er über ein offensiveres Profil. Seine Geschwindigkeit und seine Qualität als Flankengeber sind seine grössten Stärken. Im Wettbewerb mit Hefti dürfte er den Vorzu erhalten.
Mehr Tiefe: Rechtsverteidiger
Numa Lavanchy wird auf seiner rechten Abwehrseite gesetzt bleiben. Der erfahrene Aussenläufer kennt die Super League bereits bestens. Aber verfügt Sion über keinen weiteren gelernten Rechtsverteidiger im Kader. Zwar können Spieler wie Richard oder Kronig auf dieser Position aushelfen, aber es wäre von Vorteil, hier noch für einen Neuzugang zu sorgen, um die möglichen Ausfälle von Lavanchy zu kompensieren.
Shaquil Delos (25, AS Nancy): Der Franzose, dessen Vertrag ausläuft, hat eine erfolgreiche Saison in der dritthöchsten Liga hinter sich. Er könnte eine interessante Option für die Rotation mit Lavanchy sein. Delos verfügt über ein komplettes Profil. Er ist beidfüssig, kann beide Seiten der Abwehr besetzen und könnte sogar höher auf dem Feld eingesetzt werden. Wie Lavanchy ist er offensiv ausgerichtet, was gut ins Walliser System passen würde.
Version Française
Après une petite saison dans l’échelon inférieur, le club sedunois est prêt à regagner sa place dans l’élite du football suisse. Bolzplazz présente les acteurs principaux de la nouvelle équipe valaisanne ainsi qu’une approche du mercato estival du club néo-promu.
Malgré une réussite presque totale cette saison, un tel succès était loin d’être promis au club valaisan. Revenons quelques mois en arrière. Juin 2023. Sion perd sa confrontation sur le score de 6-2 face à un maigre Stade-Lausanne Ouchy qui vient de finir 3e de Challenge League. Pour la première fois depuis 2006, le club ne figurera pas dans l’élite du football suisse. Les Sédunois viennent alors de boucler l’une des pires saisons de leur histoire, rythmée autant par les scandales (souvent œuvres de Mario Balotelli) que les contres-performances. La colère règne en Valais et peu de signaux positifs annoncent un avenir radieux.
Paradoxalement, c’est cette relégation qui permettra au club de se reconstruire. La mise en place d’une base solide et stable a ainsi été le premier objectif pour les dirigeants valaisans. Fini les stars (et les joueurs qui pensent l’être) et les gros noms ; le club a effectué un véritable tri dans son effectif et a pu concentrer son mercato sur des recrus intelligentes, abordables et qui connaissent bien cette nouvelle ligue. Surtout, le club va retrouver une de ses figures iconiques au poste d’entraîneur. Didier Tholot sera d’ailleurs le symbole de ce futur titre de champion. Tous les ingrédients sont réunis pour retrouver de la stabilité au sein du club, et c’est ce qui a permis aux valaisans de remettre le club à sa place quelques mois plus tard. Après avoir presque réalisé un sans-faute à l’échelon inférieur, les Valaisans auront à cœur de montrer leur nouveau visage en Super League.
Présentons maintenant les acteurs principaux de cette équipe.
Un coach qui unit : Didier Tholot
Encore un habitué du poste d’entraîneur sédunois. On connaît les préférences du club pour ses ex-membres du staff. Beaucoup jouent à la chaise musicale pour le poste. Cependant, Didier Tholot n’est pas n’importe qui. Le français détient le record de longévité à ce poste au 21e siècle. De plus, il est aussi l’artisan de la dernière coupe Suisse remportée par les valaisans. Après une succession d’entraîneurs qui a régulièrement fait parler, le profil semblait idéal pour le club. Le coach a véritablement réussi à unir un groupe et apporter de la stabilité à l’équipe. D’ailleurs, sa tactique ne présente aucun artifice. Habitué du 4-2-3-1, l’équipe type est restée presque inchangée tout au long de la saison. Tholot a clairement misé sur la continuité tout le long de la saison. De l’autre côté, l’imperméabilité du onze de départ a de quoi potentiellement agacer certains joueurs en manque de temps de jeu. Toutefois, Sion a confiance en Tholot. L’effectif semble être construit autour de lui. Il est certain que le coach français jouit d’une pleine confiance autant de ses dirigeants que des supporters.
Un capitaine expérimenté : Reto Ziegler
Chaque équipe a besoin d’un leadeur sur le terrain et Reto Ziegler remplit parfaitement ce rôle. Après une saison compliquée en Super League, il vit une seconde jeunesse. À 38 ans, le genevois est un modèle de longévité dans le football. Certes, il n’a plus le profil pour occuper son ancien poste de latéral, mais il s’est imposé comme un pilier dans un poste plus axial. Ziegler apporte ainsi toute son expérience et son leadership naturel à son équipe, atouts inestimables dans une équipe en pleine reconstruction.
Au travers de cette saison, c’est principalement son pied gauche qui a encore fait parler de lui. Car Ziegler maitrise à la perfection les coups-de-pied arrêtés. D’ailleurs, il a pu inscrire un total de 11 buts cette saison. Le 5e total le plus important dans le monde pour un défenseur central selon Wyscout. En plus d’être une arme offensive intéressante, il se montre également impeccable d’un point de vue défensif. S’il s’impose rarement par son physique, il utilise surtout sa bonne compréhension du jeu pour gagner des ballons. Or son impact le plus important sera à la relance. Il présente le profil typique du défenseur relanceur qui trouvera les solutions depuis sa base arrière. Ziegler est un profil rare et important pour son équipe tout en se montrant complémentaire avec son coéquipier JoëlSchmied.
Un milieu inattendu : Kevin Bua
Arrivé en 2021, les supporters sédunois ont véritablement découvert cette saison le joueur que peut être Kevin Bua. Cette métamorphose est principalement l’œuvre de Didier Tholot. Ce dernier a eu l’idée de génie de repositionner l’ancien ailier dans un poste plus défensif. Il faut dire que Bua ne présentait plus les qualités de l’ailier moderne. Ainsi, dans cette nouvelle position, Bua a brillé. Certes, l’apprentissage de ce nouveau poste a été compliqué pour lui en début d’année mais il s’est ensuite révélé comme la pièce maitresse du milieu de terrain valaisan.
Kevin Bua a prouvé qu’il a tout pour être un milieu de grande classe. Premièrement, il présente une technique impeccable. Sa qualité de passe et sa vision ont été les détonateurs du jeu valaisan. De plus, en tant qu’ancien ailier, sa qualité de percussion a pu aussi être utilisée à bonne escient. Le genevois s’est montré impliqué offensivement en créant le lien entre son milieu et son attaque. En outre, Bua s’est également découvert des qualités défensives. Bien que ce ne soit pas son apport de prédilection, le joueur valaisan a produit un travail impressionnant en apportant un énorme volume de jeu. Ainsi, avec Bua, les valaisans ont finalement déniché leur nouveau numéro huit.
Un buteur attendu : Dejan Sorgic
Après les départs de Filip Stojilkovic, Mario Balotelli et de Giovanni Sio, les dirigeants valaisans se devaient de trouver un buteur à leur équipe. L’expérimenté Dejan Sorgic a été choisi pour cette tâche. Or les premières performances de l’attaquant serbe n’étaient pas à la hauteur des attentes. En 16 apparitions, il affichait seulement 3 buts à son compteur. Certes, son impact dans le jeu s’est toujours fait ressentir mais, en recrutant l’ancien joueur de Lucerne, Sion cherchait surtout son serial buteur. Néanmoins, grâce à son adaptation, les prestations de Sorgic ont permis de donner tort à ses détracteurs. Il s’est finalement avéré être un joueur clé de l’armada offensif valaisan, autant dans le jeu qu’à la finition.
Dejan Sorgic affiche avant tout une mentalité exemplaire sur le terrain. Que ce soit au pressing ou pour ses retours défensifs, le serbe s’est toujours montré exemplaire. Conquérant et combatif, la nouvelle recrue a tout de suite plu aux valaisans avec des qualités qui manquaient tant à l’équipe lors de sa relégation. L’attaquant s’est montré comme le fer de lance dans le jeu de son équipe. Son rôle principal a d’ailleurs été de peser continuellement sur les défenses adverses. Avec 5 passes décisives et un trophée de meilleur buteur, Sorgic a pu briller et a enfin permis à Sion de trouver son attaquant tant attendu.
La découverte : Théo Bouchlarhem
Théo Bouchlarhem symbolise parfaitement le renouveau du club valaisan. Après avoir réalisé une excellente saison dans l’ombre de la réserve de Pau (National 3), Le franco-marocain est arrivé en toute discrétion dans les valises de Didier Tholot l’été dernier. Cette saison, Sion a pu enfin lui ouvrir les portes du football professionnel. Dans un contexte prospère, Bouchlarhem a pu progresser constamment et cela s’est ressenti dans ses performances. Il reste tout de même un jeune joueur qui devra gagner en constance mais pourra s’avérer être un joueur majeur sur les ailes de son équipe en Super League.
Le français apporte un véritable air de fraîcheur à son équipe. Comme son coéquipier Chouaref, il est capable d’éclair de folie qui peuvent délivrer son équipe dans des situations closes. Même s’il se montre à l’aise dans les grands espaces grâce à sa vitesse, c’est aussi un joueur de ballon. Dès qu’il est en possession, il se montre constamment positif et n’hésite pas à provoquer afin de créer une étincelle. Malgré tout, il devra gagner en maturité dans son jeu. Il montre encore quelques mauvais choix et doit aussi améliorer son dernier geste. Néanmoins, Bouchlarhem a déjà prouvé qu’il est en constante progression et qu’il a tout pour exploser en Super League la saison prochaine.
Le joueur à suivre : Georgi Rusev
Arrivé cet hiver, Georgi Rusev est certainement un bon indice des ambitions valaisannes. L’international bulgare est d’ailleurs le 5e transfert le plus important dans l’histoire de la Challenge League. Néanmoins, si cette addition semblait prometteuse sur le papier, l’ailier bulgare ne s’est pas encore imposé durant ses 6 premiers mois. Il est principalement victime de l’imperméabilité du onze de départ voulu par Tholot. Cependant, il pourrait rapidement prétendre à un rôle plus important que celui de super-sub en s’adaptant progressivement à son nouveau club.
En effet, Rusev a tout de même affiché des qualités intéressantes lors de ses diverses apparitions. Petit gabarit, le bulgare peut être utilisé autant sur les côtés que dans l’axe du terrain. Il pourra d’ailleurs utiliser son excellente technique pour percuter. Il se montre aussi rapide et vif ce qui le rend intéressant dans son rôle de remplaçant de luxe. Il sera ainsi intéressant de voir son évolution sur les terrains suisses car il est indéniable que Rusev n’a pas encore pu encore montrer l’étendue de son talent.
Maintenant, intéressons-nous aux nouveaux visages qui vont intégrer l’équipe sédunoise au courant de l’été. Comme Christian Constantin l’a déjà annoncé, la nouvelle équipe version Super League devrait être similaire à celle de la promotion. En effet, il est indéniable que l’effectif néo-promu est déjà pourvu de joueurs de qualité. Intéressons-nous maintenant aux recrus déjà officialisées puis quelques pistes que pourrait encore suivre le club valaisan.
Les recrues déjà officielles
Noé Sow (25 ans, Pau FC) : Encore une nouvelle démonstration de l’entente entre Pau et Sion. Alors qu’il revient d’une grave blessure, le défenseur central français vient chercher du temps de jeu en Suisse. Sow est un joueur athlétique et solide dans ses duels qui conviendra parfaitement en rotation dans l’équipe valaisanne. Il pourra aussi occuper le poste de milieu défensif, de quoi ajouter de la profondeur à l’effectif valaisan.
Dejan Djokic (23 ans, FC Vaduz) : En allant chercher le deuxième meilleur buteur de Challenge League, Sion acquiert certainement une bonne affaire. En inscrivant 14 buts, Djokic aura la chance de faire ses premières expériences en Super League avec le maillot valaisan. Même s’il peut aussi jouer sur les ailes, l’ancien joueur de Vaduz viendra surtout apporter à la pointe de l’attaque afin de concurrencer Sorgic. Il a certes un profil physique différent, longiligne et rapide, mais les deux Dejan sont des travailleurs qui ne lâchent rien. Son principal défi maintenant sera de s’adapter à un nouveau niveau.
Où renforcer encore l’équipe ?
La cible prioritaire : le milieu centre.
Avec la blessure de Bua en fin de saison, le manque de profondeur du milieu s’est fait ressentir chez les Valaisans. Il sera ainsi nécessaire d’apporter un milieu qui pourra concurrencer les deux titulaires que sont Bua et Kabacalman.
Valmir Matoshi (20 ans, FC Thoune) : Déjà lié à Sion par des rumeurs, Matoshi serait la cible idéale pour Sion. L’international U21 a vu son club échouer en barrage et pourrait viser la Super League pour poursuivre sa progression. Sion pourrait s’avérer être une bonne option pour lui et Matoshi pourrait apporter une certaine présence physique au milieu de terrain. Il a tout de la bonne affaire pour le club valaisan.
Sidiki Camara (21 ans, Servette FC) : Camara est l’une des révélations du Stade Nyonnais cette année. Le milieu a enchainé les prestations intéressantes en Challenge League. De retour à Servette, il peinera surement à trouver du temps de jeu et pourrait chercher à quitter son club formateur. Certes, il présente un impact physique plus réduit que Matoshi, mais il pourrait apporter au milieu de terrain par sa technique et pourrait lancer définitivement sa carrière professionnelle en Valais.
Apporter de la concurrence : latéral gauche.
Sur la gauche de la défense, Hefti est resté installé tout au long de la saison. Même si Junior Ntenda et Jan Kronig étaient prévu pour le concurrencer, ces derniers n’ont pas su s’imposer dans le onze type. Néanmoins, on peut aussi se questionner sur l’impact de Hefti à plus haut niveau. Il reste un bon joueur de Challenge League mais ne connait pas l’échelon supérieur et a déjà montré quelques limites. Or, même si cette piste est moins urgente, apporter de la concurrence sur ce poste serait judicieux.
Malik Sawadogo (20 ans, Servette FC) : Le Genevois est un des plus gros espoirs suisses à son poste. Comme Camara, il était parti à Nyon l’été dernier pour chercher du temps de jeu. Cette expérience lui a ainsi permis de montrer ses qualités au niveau professionnel et pourrait lui ouvrir les portes de la Super League. En termes de profil, Sawadogo tranche avec le style de Hefti. Offensif, il apporterait moins de garantie à l’arrière mais son explosivité et sa vitesse le rendent intéressant. Il apporterait ainsi une option intéressante sur la gauche.
Dylan Tavares (27 ans, FC Bastia) : Tavares est certainement la cible la plus ambitieuse de cette liste. Le Genevois s’est installé en Ligue 2 avec Bastia et jouit d’une place de titulaire depuis 2 saisons. Tavares serait ainsi une recrue de luxe pour le club néo-promu. Comme Sawadogo, il présente un profil offensif. Sa vitesse et sa qualité de centre sont d’ailleurs ses principaux atouts. En concurrence avec Hefti, il occuperait certainement une place de titulaire avec le club valaisan. Ainsi, une telle recrue incarnerait bien les ambitions du club dans sa nouvelle forme.
Apporter de la profondeur : latéral droit.
Lavanchy restera indéboulonnable sur son côté droit. Expérimenté, l’ancien joueur de Lugano connait déjà parfaitement la Super League. Néanmoins, Sion ne dispose pas d’autre latéral droit de métier dans son effectif. Certes des joueurs comme Richard ou Kronig peuvent dépanner à ce poste, mais il serait bienvenu de voir une nouvelle recrue afin de pallier les potentielles absences de Lavanchy.
Shaquil Delos (25 ans, AS Nancy) : En fin de contrat, le Français sort d’une saison aboutie en National. Ainsi, il pourrait s’avérer être une option intéressante en rotation avec Lavanchy. Delos présente un profil complet. Ambidextre, il est capable d’occuper les deux côtés de la défense et pourrait même être aligné plus haut sur le terrain. Comme Lavanchy, c’est un profil offensif qui conviendrait bien à l’arrière garde valaisanne.