Das ist die Top 11 der Super-League-Neuzugänge

Zeit für ein erstes Zwischenfazit. Welche Super-League-Sommertransfers haben eingeschlagen? Wir präsentieren unsere Top 11 der Neuzugänge.

Tor: Joël Mall (Servette)

Nach sechs Jahren im Ausland kehrte Joël Mall (32) in diesem Sommer in die Schweiz zurück. Sein alter Trainer aus Aarau-Zeiten, René Weiler, lotste ihn aus Zypern nach Genf. Dort fordert Mall nun die langjährige Nummer Eins Jérémy Frick heraus und rüttelt gehörig an dessen Status. Zum Saisonstart zeigte Mall seine ganze Klasse in der Champions-League-Quali gegen den KRC Genk, wo er die Genfer ins Elfmeterschiessen hexte und dort zum grossen Helden avancierte. Der mittlerweile eingebürgerte zypriotische Nati-Goalie hat sich für Servette schon jetzt als hervorragende Verstärkung erwiesen.

Linksverteidiger: Rodrigo Conceição (FC Zürich)

Der FCZ hat einen ruhigen Transfersommer hinter sich. Die wenigen Neuzugänge haben sich bereits früh als Gewinn entpuppt. Einer davon: Aussenverteidiger Rodrigo Conceição (23). Der Portugiese kam vom FC Porto, für den er immerhin 25 Einsätze absolviert hat. Beim FCZ soll er das Aussenläufer-Duo Guerrero / Boranijasevic entlasten – bzw. unter Druck setzen. Und das gelingt Conceição bis jetzt vorzüglich. Er ist auf beiden Seiten einsetzbar, technisch versiert, dynamisch und defensiv zuverlässig. Dazu bringt er viel Offensivdrang mit, nach 6 Einsätzen hat er bereits 2 Vorlagen auf dem Konto.

Innenverteidiger: Fabio Daprela (FC Zürich) & Abdoulaye Diaby (FC St.Gallen)

Der zweite FCZ-Neuling, der sich einen Platz in dieser Top-11 verdient hat, ist Fabio Daprela (30). Nach sechs Jahren beim FC Lugano kehrte der frühere GC-Junior in seine Heimatstadt Zürich zurück. Beim FCZ ist er in Windeseile zu einem integralen Bestandteil der Abwehrkette aufgestiegen. Gemeinsam mit Nikola Katic bildet er ein beinhartes, kompromissloses IV-Duo. Es ist kein Zufall, dass der Stadtklub die beste Defensive der Liga aufweist. Grossen Anteil daran hat Neuzugang Daprela.

Auch der FCSG hat sich in der zentralen Abwehr clever verstärkt. Und war kreativ. Aus Ungarn stiess Abdoulaye Diaby (23) von Ujpest Budapest in die Ostschweiz. Der 1,98m grosse Hüne hat sich sogleich als zentraler Baustein in der Espen-Defensive etabliert. Mit seiner Wucht und Zweikampfstärke sorgt Diaby für dringend benötigte Physis nach dem Abgang von Matej Maglica. Mit seiner Statur fällt er auf, seine Präsenz ist eindrücklich. Dank seiner Körperlichkeit und Athletik kann der malische U-Nationalspieler zudem gut die Tiefe verteidigen – elementar für die Stabilität des hoch pressenden FCSG.

Rechtsverteidiger: Mattia Zanotti (FC St.Gallen)

Mit Mattia Zanotti (20) tätigten die Espen einen weiteren klugen Transfer in der Defensive – wenn auch «nur» leihweise von Inter Mailand. Der italienische U21-Nationalspieler ist ein klares Upgrade auf der Rechtsverteidiger-Position, die seit dem Abgang von Silvan Hefti 2020 mehr schlecht als recht besetzt war. Zanotti bringt unheimlich viel Energie mit, passt mit seiner hohen Intensität und Aggressivität ideal ins System von Peter Zeidler. Unerbittlich prescht er die Linie rauf und runter, sorgt mit Einzelaktionen zudem im letzten Drittel für Impulse. Ein Spieler seines Talents schlägt nicht alle Tage in der Super League auf. Geniessen, solange er da ist!

Defensives Mittelfeld: Anto Grgic (FC Lugano)

Der FC Lugano macht seit der Übernahme durch den US-Investor Joe Mansueto eine tolle Entwicklung durch. Das äussert sich u.a. an zahlreichen gelungenen Transfers. In dieses Register gehört auch die Verpflichtung von Anto Grgic (26), der nach dem Abstieg mit dem FC Sion ablösefrei ins Tessin stiess. Tolles Business! In Lugano hat sich der elegante Sechser sogleich in der Startelf festgespielt und nimmt als neuer Anker in Croci-Tortis dynamischem System eine wichtige Rolle ein. Seine Qualitäten als Spielgestalter und Stabilisator kommen dort so richtig zum Tragen. Das Highlight bisher: Sein Siegtreffer in der Conference League gegen Besiktas in der 90. Minute – wenn auch später als Eigentor gewertet.

Zentrales Mittelfeld: Alexandre Jankewitz (FC Winterthur) & Liziero (Yverdon Sport)

Der FC Winterthur gehört unter dem neuen Trainer Patrick Rahmen plötzlich zu den attraktivsten Mannschaften der Liga. Die vielen Neuzugänge haben daran grossen Anteil. Etwa der zentrale Mittelfeldspieler Alexandre Jankewitz (21), leihweise von YB gekommen. Im Nu hat er sich mit Lauf- und Zweikampfstärke einen Stammplatz erkämpft, glänzt an der Seite von Dirigent Luca Zuffi als dynamisches Element mit viel körperlicher Präsenz. Dass Jankewitz über viel Talent verfügt, war immer klar. Doch erst beim FC Winterthur kann der frühere Schweizer U21-Nationalspieler seine Klasse auf hohem Level konstant nachweisen. Sein Leihtransfer ist schon jetzt ein Gewinn für alle Seiten.

Aufsteiger Yverdon überrascht die Liga. Trainerfuchs Marco Schällibaum hat das gefühlt wild zusammengewürfelte Team extrem schnell zu einer funktionierenden Einheit geformt. Besonders wichtig für die Stabilität der Waadtländer: der brasilianische Neuzugang Liziero (25). Der frühere U-Nationalspieler kam von São Paulo und ist aus Yverdons Zentrum bereits nicht mehr wegzudenken. Liziero vereint Klasse im spielerischen Bereich als Gestalter und in der Defensive als geschickter Zweikämpfer. Mit ihm ist Yverdon ein echter Transfercoup geglückt. Gut vorstellbar, dass Liziero vom Aufsteiger aus eine erfolgreiche Karriere in Europa startet.

Offensives Mittelfeld: Ismaël Gharbi (Stade-Lausanne-Ouchy)

Ein Coup glückte auch einem anderen Aufsteiger aus dem Waadtland: Stade-Lausanne-Ouchy schnappte sich am internationalen Deadline Day PSG-Juwel Ismaël Gharbi (19) per Leihe. Der offensive Mittelfeldspieler hat sich als Kreativkopf und Edeltechniker schnell festgespielt und hebt den SLO-Angriff auf ein neues Level. Technisch brillant, clever und mit einem Spielverständnis ausgestattet, das man auf Schweizer Fussballplätzen nicht oft sieht. Gharbis Klasse könnte für SLO im Kampf um den Klassenerhalt zum entscheidenden Pfand werden.

Sturm: Aldin Turkes (FC Winterthur) & Christopher Lungoyi (Yverdon Sport)

Eine wichtige Rolle im aufgerüsteten FC Winterthur nimmt der neue Stürmer Aldin Turkes (27) ein. Der Schweiz-Bosnier verpasste verletzungsbedingt die gesamte Saison 2021/22. In der letzten Spielzeit war er bei Lausanne-Sport dann nur noch eine Randfigur. Beim FCW sollte der 1,93m-Knipser wieder in die Spur finden. Und das klappt zum Saisonstart vorzüglich. Sofort errang Turkes den Startplatz im Sturmzentrum, traf bereits dreimal und liefert darüber hinaus als Wandspieler mit Kombinationsfähigkeiten auch einen spielerischen Mehrwert. Auch in diesem Fall lässt sich sagen: Win-Win für alle Seiten.

In Yverdons überraschend starkem Kollektiv verdient auch ein weiterer Neuzugang eine spezielle Erwähnung: Christopher Lungoyi (23). Der frühere Schweizer U-Nati-Angreifer wurde von seinem Stammklub Juventus zuletzt in die Serie B verliehen und soll nun in der Super League sein Talent endlich vollends ausschöpfen. Beim Aufsteiger nimmt Lungoyi sogleich eine wichtige Rolle ein, bringt als explosiver und flinker Eins-gegen-Eins-Spieler ein Überraschungselement in die Offensive der Waadtländer. Viel begabtere Dribbler mit mehr spielerischem Flair als Lungoyi gibt es in der Schweiz nicht. Unter Schällibaum stimmt nun endlich seit langer Zeit die Entwicklung, der Genfer wirkt reifer und konsequenter. Das belegen auch seine 5 Skorerpunkte (4 Tore, 1 Assist), die er bis jetzt gesammelt hat.

Bank:

Marvin Keller (FC Winterthur): Sehr spät noch von YB nach Winti verliehen worden. Dort sogleich die nominelle Nummer 1 Markus Kuster verdrängt.

Basil Stillhart (FC Winterthur): Beim FC St.Gallen ausgemustert, übernimmt Stillhart in Winterthur in der Innenverteidigung eine Schlüsselrolle.

Noë Dussenne (Lausanne-Sport): Aus Belgien gekommen, hat sich Dussenne in Lausanne sogleich als Patron in der Defensive installiert.

Noah Persson (YB): Der junge Schwede hat sein Talent in den wenigen Einsätzen bereits nachgewiesen. Hinten links dürfte er die Berner Zukunftslösung sein.

Renato Veiga (FC Basel): Hat beim kriselnden FC Basel sein enormes Potential bereits angedeutet. Vereint im Zentrum Athletik und spielerische Klasse, dazu schussgewaltig.

Theo Corbeanu (GC): Der junge Kanadier hat sich bei GC auf dem Flügel schnell als Unterschiedsspieler erwiesen. Bringt eine technische Klasse und eine Dynamik mit, die den Hoppers guttut.

Varol Tasar (Yverdon Sport): Könnte anstelle von Lungoyi genauso gut in der Startelf stehen. Auch er hat seine Karriere unter Schällibaum wiederbelebt, 4 Tore in der Liga sprechen eine deutliche Sprache.

Shkelqim Vladi (Lugano): Hat sein Talent in der Challenge League zur Genüge bewiesen. Die Anpassung aufs Super-League-Level ist ihm mühelos geglückt, hat in der Liga, in der Conference League und im Cup total bereits 5 Tore erzielt.

Und hier ist es: Die Top 11 der Neuzugänge:

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