Next Generation FC Zürich

In der neuen Serie „Next Generation“ wirft Bolzplazz einen Blick auf die Nachwuchsakademien der Super-League-Klubs und stellt die besten Talente des Landes vor. Teil 1: FC Zürich. Welches sind die vielversprechendsten Nachwuchsspieler des FCZ?

Der FC Zürich ist für seine Jugendarbeit landesweit bekannt. Viele Grössen des Schweizer Fussballs entstammen dem Zürcher Nachwuchs – darunter etwa Josip Drmic, Ricardo Rodriguez, Djibril Sow und Nico Elvedi. Immer wieder schaffen eigene Talente den Sprung in die 1. Mannschaft, ehe sie dann ins Ausland wechseln. In den vergangenen Jahren gingen unter anderem Simon Sohm, Kevin Rüegg und Toni Domgjoni diesen Weg.

Mit Blerim Dzemaili, Yannick Brecher, Mirlind Kryeziu, Lindrit Kamberi, Stephan Seiler, Fabian Rohner und Bledian Krasniqi sind zur Zeit sieben Eigengewächse fester Bestandteil der 1. Mannschaft. Zählt man Becir Omeragic dazu, der 2018 im Alter von 16 Jahren aus Genf zum FCZ wechselte, wächst die Zahl auf acht an – eine gute Bilanz, die der Zürcher Nachwuchsausbildung ein starkes Zeugnis attestiert.

Doch welche aktuellen Jugendspieler könnten dereinst einmal in ihre Fussstapfen treten? Wir präsentieren die vielversprechendsten Talente aus dem FCZ-Nachwuchs:

Calixte Ligue (2005)

Seit einigen Wochen ist Calixte „Junior“ Ligue allen FCZ-Fans ein Begriff: Der junge Stürmer erzielte am 23. Spieltag gegen Servette den viel umjubelten 1:1-Ausgleich mit einem wuchtigen Abschluss aus der Drehung – bei seinem erst 3. Einsatz in der Super League. Mit 17 Jahren und 347 Tagen krönte er sich damit zum mit Abstand ligaweit jüngsten Torschützen in dieser Saison. Dass Ligue viel Potential mitbringt, ist auf dem FCZ-Campus schon lange kein Geheimnis mehr. In der letzten Spielzeit dominierte er die U18 Elite League mit 23 Toren. Im Sommer wurde er daraufhin in die U21 hochgezogen, die in der drittklassigen Promotion League antritt. Auch dort fand er schnell den Tritt und erzielte in der Hinrunde 6 Treffer. Der Lohn folgte in diesem Winter mit der Beförderung ins Kader der 1. Mannschaft, wo er mittlerweile eine echte Option für die Offensive geworden ist.

Ligues Profil ist sehr interessant: Der Schweizer U18-Nationalspieler ist ein kraftvoller, explosiver Stürmer, der bereits in jungen Jahren über eine erstaunliche Athletik verfügt. Daneben bringt er auch technisch einiges mit, besonders sein linker Fuss ist eine Waffe. Mit Wucht und Schlitzohrigkeit geht Ligue in Eins-gegen-Eins-Duelle mit seinen Gegnern, in denen er sich dank seiner Physis oft durchsetzen kann. Am besten zur Geltung kommt der junge Angreifer im Sturmzentrum, dank seinem Tempo und seiner Dribbelstärke könnte er aber auch in einer hängenden Rolle eingesetzt werden. Luft nach oben hat Ligue in seinem Kopfballspiel und in puncto Beidfüssigkeit. Insgesamt ist er für sein Alter jedoch schon bemerkenswert komplett. Der FCZ darf sich zweifelsohne über eines der aufregendsten Schweizer Sturmtalente freuen.

Zidan Tairi (2007)

Mit Zidan Tairi hat der FC Zürich eines der spannendsten Schweizer Talente der 2007-Generation in seinen Reihen. Der offensive Mittelfeldspieler ist seit diesem Winter Teil der U17 und das, obwohl er erst 15-jährig ist. Technisch hochveranlagt, dazu flink, frech und kreativ – Tairi verkörpert jenes Element, das Fussballfans ins Stadion zieht. Seine ausgeprägte Spielfreude, seine feine Ballbehandlung, seine Präzision und Übersicht – er hat alles, um den Sprung nach ganz oben zu schaffen.

Doch reine fussballerische Klasse ist noch lange nicht alles. Um wirklich Profi zu werden, braucht es auch eine passende Einstellung neben dem Rasen. Wer schon glaubt es in jungen Jahren geschafft zu haben und sich auf seinem Talent ausruht, der verpasst früher oder später den Zug. Tairi hat im vergangenen Jahr auch neben dem Feld viel für seine Karriere investiert. Heute ist er körperlich deutlich robuster und aggressiver, auch gegen den Ball. Genau dieser Biss und diese Mentalität muss er beibehalten. Dann kann aus dem jungen Ballzauberer ein ganz Grosser werden.

Neil Volken (2007)

Ein weiterer spannender Name des überaus talentierten Zürcher 2007-Jahrgangs ist Neil Volken. Er war ein Mitspieler von Tairi in der U15 und hat nun ebenfalls schon erste Erfahrungen in der U17 in den Beinen. Volken ist auf der linken Aussenbahn zuhause und kann dort sämtliche Positionen abdecken – vom Linksverteidiger bis zum Linksaussen. Der Schweizer U16-Nationalspieler zeichnet sich durch hohes Tempo, Agilität und grossen Laufeinsatz aus. Darüber hinaus ist er auch technisch beschlagen und wuselt sich gerne mit dem Ball am Fuss durch die gegnerischen Abwehrreihen.

Dank seiner Dynamik und progressiven Ausrichtung sorgt Volken auf der linken Aussenbahn für stete Gefahr. Auch defensiv übernimmt er dank seinem Eifer und seiner Cleverness eine wichtige Rolle. Mit 15 Jahren ist der Weg zum Profi noch sehr weit, doch über das Potential dafür verfügt Volken ohne Zweifel. Gewinnt er in der nächsten Zeit noch an physischer Robustheit, winken vielleicht auch schon bald Einsätze in der U18.

Nevio Di Giusto (2005)

Di Giusto – ein Name, den man spätestens seit dieser Saison und dem Durchbruch von Matteo Di Giusto beim FC Winterthur in der Schweizer Fussballwelt bestens kennt. Matteos jüngerer Bruder Nevio verfügt über nicht minder grosses Talent. Eigentlich noch Teil der U18-Auswahl, bestritt der Angreifer in dieser Saison bereits ganze 15 Einsätze in der Promotion League mit der U21, wobei ihm 2 Tore gelangen. Nevio ist ein ähnlicher Spielertypus wie sein Bruder – eher kleingewachsen, technisch hochstehend, flink und dribbelstark, beidfüssig gut.

Di Giusto kann in der Offensive auf vielen Positionen eingesetzt werden: Dank Geschwindigkeit und Agilität etwa auf der Aussenbahn, dank Übersicht, Flair und Ballgefühl im offensiven Zentrum oder aber dank Beweglichkeit und einem kraftvollen linken Fuss als hängende Spitze. Der Schweizer U18-Nationalspieler ist jener Typus Fussballer, der beim Zusehen einfach Spass bereitet. Kann er seine Spielfreude beibehalten und – sehr wichtig – im physischen Bereich zulegen, dann steht auch ihm die Tür für eine erfolgreiche Karriere offen.

Labinot Bajrami (2005)

Ursprünglich aus dem Nachwuchs des FC Winterthur, schiesst Labinot Bajrami seine Tore seit gut zwei Jahren für den FCZ. Der grossgewachsene Mittelstürmer wird seit geraumer Zeit zu den talentiertesten Schweizer Angreifern auf seiner Stufe gezählt und das aus gutem Grund: Bajrami ist körperlich robust, durchsetzungsstark und eiskalt im Abschluss. Gemeinsam mit Calixte Ligue verbreitete er im letzten Angst und Schrecken in der U18 Elite League, wie 19 Tore in 20 Einsätzen unterstreichen.

Mittlerweile ist Bajrami fester Bestandteil der U21 und überzeugt auch dort. Insgesamt erzielte er in der Promotion League bereits stolze 8 Tore – für einen 17-Jährigen eine starke Bilanz. Der Schweizer U18-Nationalspieler durfte im Sommer bereits bei der 1. Mannschaft reinschnuppern und erhielt erste Einsätze in Testspielen, auf sein Profi-Debüt wartet er jedoch noch. Gut möglich, dass er im weiteren Verlauf der Saison ein erstes Mal in der Super League auflaufen wird.

Weitere spannende Spieler auf dem FCZ-Campus:

Selmin Hodza (2003): Ein zuverlässiger Aussenbahnspieler, der auf der Seite jede Position bekleiden kann – sowohl rechts als auch links. Bereits 4 Einsätze in der 1. Mannschaft, dazu Schweizer U20-Nationalspieler.

Gianni De Nitti (2003): Stammtorwart der U21-Mannschaft und 3. Goalie bei den Profis. Ein kommunikativer, lautstarker Keeper mit einer guten Ausstrahlung.

Miguel Reichmuth (2003): Ein ballsicherer, technisch beschlagener zentraler Mittelfelfspieler aus der U21. Schweizer U20-Nationalspieler

Pirosch Fischer (2004): Ein explosiver, flinker Flügelstürmer mit Flair und Qualitäten im Eins-gegen-Eins. Schweizer U19-Nationalspieler.

Daniel Denoon (2004): Ein athletischer, aggressiver Innenverteidiger mit gutem Tempo und Widerstandsfähigkeit. Schweizer U19-Nationalspieler.

Ramon Guzzo (2004): Spielerisch starker Innenverteidiger, clever und reif. Debütierte bereits in der Super League. Schweizer U19-Nationalspieler.

Mattia Rizzo (2006): Flexibel einsetzbar, von der Innenverteidigung bis zur Aussenbahn. Spielintelligent und mannschaftsdienlich. Schweizer U17-Nationalspieler.

Cheveyo Tsawa (2006): Wechselte im letzten Sommer vom FCSG nach Zürich. Polyvalenter Mittelfeldspieler, zweikampf- und spielstark. Schweizer U17-Nationalspieler.

Daniele Trivellin (2006): Ein intelligenter, torgefährlicher Stürmer, der polysportiv aufgewachsen ist. Nebst Fussball betrieb er lange auch Eishockey, wo er ebenfalls zur Elite zählte. Schweizer U16-Nationalspieler.

Fin Sommer (2007): Dynamischer Stürmer aus der U17. Beweglich, temporeich, torgefährlich. Schweizer U16-Nationalspieler.

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