Super-League-Youngsters to watch 2023/24

Die neue Saison steht in den Startlöchern. Wie immer peilen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche junge Spieler ihren Durchbruch in der Super League an. Auf welche Youngsters sollte man ganz genau achten?

Die Super League ist eine Ausbildungsliga par excellence. Nirgends hat sich das in diesem Sommer wieder so deutlich gezeigt wie beim FC Basel. Mit den Verkäufen der talentierten Spieler Andy Diouf, Andy Pelmard und Zeki Amdouni hat der FCB eine Summe von geschätzten 36 Millionen eingenommen. Von solchen Zahlen können die meisten Vereine nur träumen – und dennoch ist das Entwickeln junger Spieler auch für kleinere Klubs ohne europäisches Schaufenster ein elementarer Baustein. Ein weiteres gutes Beispiel für die gelungene Integration talentierter Youngster bietet die Personalie Aurèle Amenda. Der U21-Nationalspieler eroberte sich im Frühling einen Stammplatz in der YB-Defensive und soll nun zum In-House-Ersatz für den zu Wolfsburg abgewanderten Cédric Zesiger aufgebaut werden.

Welche Talente könnten in der kommenden Saison in die Fussstapfen von Diouf, Amenda & co. treten? Wir präsentieren unsere Auswahl der „Super-League-Youngsters to watch“.

Joël Monteiro – Anlagen wie kaum ein anderer Stürmer im Land

Verein: BSC Young Boys

Alter: 23 Jahre

Monteiro geht bereits in seine 3. Saison in der 1. Mannschaft der Young Boys. Der grosse Durchbruch ist ihm bis dato zwar nicht geglückt – doch das könnte sich in der neuen Saison ändern. Der wuchtige Stürmer bringt alles mit, um es zu einer erfolgreichen Karriere zu bringen: Grösse (1,91m), Körperlichkeit, Kraft und Athletik. Monteiro ist nicht nur durchsetzungsstark, sondern auch explosiv und schnell. Besonders für einen Spieler seiner Statur sind sein Speed und seine Dynamik eine echte Besonderheit. Der gebürtige Walliser hat Anlagen wie kaum ein anderer Angreifer in der Schweiz. Bis anhin haperte es auf höchstem Niveau einzig an den Nerven im Abschluss und an der nötigen Sauberkeit: Gerade mal zwei Super-League-Tore hat Monteiro für YB in 41 Einsätzen erzielt. Das ist natürlich zu wenig. Dennoch sieht YB-Coach Raphael Wicky im jungen Angreifer grosses Potential – und das völlig zurecht. Seine Kombination aus Power und Tempo macht ihn zu einem hochinteressanten Spieler, dessen Anlagen eigentlich zu gut sind, als dass er den Durchbruch nicht schaffen könnte. Die neue Saison wird wegweisend für Monteiro: Platzt sein Knoten, hat YB einen neuen Top-Stürmer.

Severin Ottiger – Luzerns neue Nummer 1 hinten rechts

Verein: FC Luzern

Alter: 20 Jahre

Im Frühjahr eroberte sich Severin Ottiger einen Stammplatz in der FCL-Defensive – den er bis Ende Saison auch nicht mehr hergab. Nun geht das Luzerner Eigengewächs als etatmässige Nummer 1 auf der Rechtsverteidiger-Position in die neue Saison. Im Nu hat sich der Youngster mit Herz, Disziplin und Laufvolumen zu einem wichtigen Faktor im Spiel des FC Luzern entwickelt. Ottiger ist robust, kraftvoll und sehr dynamisch. Mit hoher Intensität und viel Energie prescht er die Linie rauf und runter. Aggressiv in der Defensive und abenteuerlustig im Vorwärtsgang – Ottiger ist als moderner Rechtsverteidiger in allen Zonen des Spielfelds anzutreffen und ist sich für keinen Meter zu schade. Damit ist er wie gemacht für Mario Fricks Tempo-Fussball. Seine starken Leistungen im Saisonendspurt brachten ihm zudem ein allererstes Aufgebot für die U21-Nati ein. Ein Zeichen der Wertschätzung, auch wenn er am Ende nicht an die U21-EURO reisen durfte. Angesichts des anstehenden Generationenwechsels in der U21 dürfte ihm ab Herbst 2023 eine wichtige Rolle im Team zufallen. Auch in der Super League dürfte sein Name bald schon weit über Luzern hinaus bekannt sein…

Albin Krasniqi – Ein neuer Knipser für die Espen?

Verein: FC St.Gallen

Alter: 20 Jahre

Seit diesem Winter trägt Albin Krasniqi das Trikot des FC St.Gallen. Der gebürtige Solothurner wechselte erst vor wenigen Monaten aus dem Nachwuchs des FC Basel in die Ostschweiz, hat sich via U21 nun aber für die 1. Mannschaft empfohlen. Die gesamte Sommervorbereitung bestritt der junge Angreifer mit den Profis – und konnte sich dabei ins Schaufenster spielen. Krasniqi erzielte drei Treffer in den Vorbereitungsspielen, kein anderer St.Galler Spieler war in den Testpartien erfolgreicher. Neben seinem Torriecher gefiel er mit frecher, unbekümmerter Spielweise, technischer Stärke und Dynamik. Krasniqi hat sich damit für höhere Aufgaben empfohlen und dürfte in den kommenden Wochen und Monaten eine Chance in der Super League erhalten. Peter Zeidler weiss ganz genau, wie er junge Spieler aufs nächste Level bringen kann – es wäre keine Überraschung, wenn Krasniqi das nächste Talent wäre, das in St.Gallen gross rauskommt.

Albian Hajdari – Schweizer Defensiv-Juwel vor dem grossen Durchbruch

Verein: FC Lugano

Alter: 20 Jahre

Albian Hajdari ist in der Super League kein Unbekannter: Für seinen Jugendverein Basel und seinen neuen Klub Lugano bestritt der Schweizer U21-Nationalspieler bereits 27 Einsätze in der höchsten Liga. Im Sommer letzten Jahres wechselte er leihweise von Juventus Turin ins Tessin – wo er im Verlaufe der Saison in eine wichtige Rolle hineinwuchs und so auch im Cupfinal von Beginn an auf dem Rasen stand. Wenig überraschend aktivierten die Luganesi die Option auf eine feste Verpflichtung und statteten Hajdari mit einem langfristigen Vertrag bis 2027 aus. Der junge Innenverteidiger hat alles, um Karriere zu machen. Er ist grossgewachsen (1,89m), körperlich robust und widerstandsfähig, dazu mobil und beweglich. Sein vielleicht grösstes Plus ist jedoch sein linker Fuss: Linksfüssige Innenverteidiger sind eher selten und daher sehr gefragt. Alleine schon das verschafft Hajdari einen grossen Vorteil auf dem Markt. Im Tessin wurden seine Qualitäten erkannt, der Verein hat einen klaren Plan für ihn. Es wird spannend zu beobachten sein, ob Hajdari in der neuen Saison seinen Aufstieg fortsetzen kann – und vielleicht bald schon zum Pfeiler der Lugano-Defensive wird.

Arlet Junior Zé – Auf Okafors Spuren

Verein: FC Basel

Alter: 17 Jahre

Mit Arlet Junior Zé betritt eines der aufregendsten Schweizer Offensivtalente seiner Generation die Super-League-Bühne. Der 17-jährige Angreifer wurde vom FC Basel jüngst in die 1. Mannschaft befördert, nachdem er bereits die gesamte Sommervorbereitung mit den Profis bestreiten durfte. Zé sorgte vor wenigen Monaten mit der Schweizer U17-Nationalmannschaft an der EURO mit Siegen über Holland und Kroatien für Furore. Flink, leichtfüssig, technisch versiert – dazu explosiv, furchtlos und beidfüssig abschlussstark: Zé hat ein extrem spannendes Gesamtpaket, das in der Schweiz nur selten zu finden ist. Offensivspieler mit diesem Profil wecken Fantasien bei den Zuschauern. Sie verzücken mit Dribbelstärke, Schlenzern und hohem Tempo. Der FC Basel hat vor wenigen Jahren bereits einmal einen Nachwuchsspieler mit vergleichbaren Anlagen hervorgebracht: Noah Okafor. Um es ihn ähnliche Sphären zu schaffen, ist der Weg für Zé aber noch sehr weit. Zuerst muss er nun ohne Druck im Profifussball ankommen – und dann beweisen, dass er das Potential hat, es nach ganz oben zu schaffen. Gelingt ihm das, darf sich die Schweiz auf eine neue Waffe in der Offensive freuen.

Lars Villiger – Luzerns Hoffnungsträger in der Offensive

Verein: FC Luzern

Alter: 20 Jahre

Lange hat ihn kaum einer gekannt – doch dann ist er plötzlich auf der Super-League-Bühne aufgetaucht und hat sich hartnäckig festgesetzt. Lars Villiger bestritt seine fussballerische Ausbildung beim FC Luzern und flog in der nationalen Wahrnehmung lange unter dem Radar. Ohne Länderspieleinsatz für die U-Nationalteams ackerte sich der 1,90m grosse Mittelstürmer via 1. Liga Classic und Promotion League nach oben. 10 Treffer erzielte Villiger in der letzten Saison für Luzerns U21. Weil in der 1. Mannschaft des FCL akuter Stürmer-Mangel herrschte, beorderte Mario Frick den 20-Jährigen probehalber ins „Eins“ – und zeigte sich sogleich sehr angetan. Im Saisonendspurt war Villiger plötzlich gesetzt und half tatkräftig mit, dem FCL ein europäisches Ticket zu sichern. Der junge Angreifer ist ein dankbarer Spieler, der viel für die eigene Mannschaft arbeitet, Bälle festmacht, weiterleitet und so zur Chancenkreation beiträgt. Darüber hinaus überzeugt er mit Einsatzfreude, Geschwindigkeit und robustem Körperbau. Ein Treffer gelang ihm bisher für die 1. Mannschaft – in der neuen Saison werden viele weitere dazukommen. Dann dürfte er auch auf dem Radar des SFV auftauchen…

Weitere spannende Spieler, die für Furore sorgen könnten:

  • Malik Deme (BSC Young Boys)
  • Joel Bichsel (BSC Young Boys)
  • Leon Avdullahu (FC Basel)
  • Luca Jaquez (FC Luzern)
  • Noah Rupp (FC Luzern)
  • Luuk Breedijk (FC Luzern)
  • Nils Reichmuth (FC Zürich)
  • Filipe De Carvalho (Grasshoppers)
  • Mattia Zanotti (FC St.Gallen)
  • Noe Holenstein (FC Winterthur)
  • Rares Ilie (Lausanne-Sport)
  • Michael Heule (SLO)
  • Kevin Carlos (Yverdon)
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