Vorhang auf für die nächste Generation der Schweizer Talente: In Zusammenarbeit mit professionellen Scouts und Agenten präsentiert Bolzplazz das Swiss Talent Ranking 2024 – eine einzigartige Rangliste aller Schweizer Spieler ab Jahrgang 2002. Teil 4: Zentrale und defensive Mittelfeldspieler.
Es ist wieder so weit: Im Frühjahr 2024 gleisen wir in enger Zusammenarbeit mit namhaften Schweizer Scouts und Agenten die zweite Edition des Swiss Talent Rankings auf. Mehr dazu hier.
Ziel ist, die besten Schweizer Talente ausfindig zu machen und einem breiten Publikum vorzustellen. In den kommenden Wochen und Monaten wird auf dieser Plattform Position für Position des Swiss Talent Rankings veröffentlicht.
Die bisherigen Teile verpasst?
Hier gehts zu Part 1 – Torhüter.
Hier gehts zu Part 2 – Innenverteidiger.
Hier gehts zu Part 3 – Aussenverteidiger.
So funktioniert das Ranking
Für jede Position verwenden wir drei Talent-Klassen:
- Gold: Potential zur internationalen Klasse, herausragende Leistungen im letzten Kalenderjahr
- Silber: Potential zur nationalen Klasse, gute Leistungen im letzten Kalenderjahr
- Bronze: Potential zu einer Profi-Karriere, solide Leistungen im letzten Kalenderjahr
- Radar: Noch keine Klassierung – hat aber das Potential, in Zukunft im Swiss Talent Ranking zu landen
Wichtig: Das Swiss Talent Ranking umfasst nur jene Spieler, die bereits im Profi-Fussball angekommen sind, kurz davor stehen oder zumindest schon für ein U21-Team eines Profi-Klubs aufgelaufen sind. Für ausgewählte Top-Talente aus jüngeren Jahrgängen, die im Ausland unter Vertrag stehen oder in der U19-Liga spielen, führen wir zusätzlich die Kategorie Junioren Spitzenklasse ein.
Swiss Talent Ranking 2024 – Part 4: Zentrales Mittelfeld
Das zentrale Mittelfeld ist das Herzstück eines jeden Teams. Und in der Schweiz traditionell mit viel Qualität besetzt. Gökhan Inler, Valon Behrami, Granit Xhaka oder Denis Zakaria heissen die Grössen aus den letzten Jahren. Ein Blick auf die aktuelle U21-Nati offenbart, dass die Schweiz im Zentrum auch in Zukunft gut aufgestellt sein wird. Fabian Rieder und Ardon Jashari, die beide mit der A-Nati an der WM in Katar mit dabei waren, befinden sich erst am Anfang ihrer Karriere. Und stehen an der Spitze einer hochinteressanten neuen Generation an zentralen Mittelfeldspielern. Gleich vier wurden von unseren Experten mit dem Gold-Status bewertet. Wichtig: Die Positionen im Zentrum sind nicht ganz trennscharf. In diesem Ranking sind Spieler vertreten, die mehrheitlich im defensiven und zentralen Mittelfeld spielen («Sechser» und «Achter», resp. Box-to-Box) oder von ihrem Profil her perspektivisch dort einzuordnen sind. Im nächsten Kapitel des Swiss Talent Rankings stehen dann die offensiven Mittefeldspieler im Fokus, die eine eigene Kategorie erhalten.
Gold
1) Fabian Rieder (2002), Stade Rennes

Fabian Rieders Leistungsausweis sagt eigentlich schon alles: Der Solothurner ist zweifacher Schweizer Meister (2021 und 2023), Spieler des Jahres 2022 sowie zweifacher Youngster des Jahres (2022 und 2023), kann dazu einen WM-Startelfeinsatz gegen Brasilien in Katar vorweisen – und ist seit letztem Sommer auch neuer YB-Rekordverkauf (15 Millionen Euro). In den letzten zwei Spielzeiten für die Young Boys war Rieder an 36 (!) Toren direkt beteiligt. Sein linker Fuss ist eine Waffe, sein Spielverständnis, seine technische Qualität und seine Handlungsschnelligkeit aussergewöhnlich. Auch wenn es, auch wegen Verletzungen, bei seinem neuen Klub Stade Rennes noch nicht so läuft wie gewünscht: Fabian Rieder hat alles, um zu einem der wichtigsten Schweizer Spieler seiner Generation aufzusteigen. Und steht daher diskussionslos auf dem 1. Platz in der Kategorie Gold.
2) Ardon Jashari (2002), FC Luzern / Club Brügge

Auch Ardon Jashari, knapp hinter Rieder auf Platz 2 klassiert, wird den Schweizer Fussball auf Jahre hinaus prägen. Der Captain des FC Luzern ist ein geborener Leader, übernimmt trotz jungen Jahren enorm viel Verantwortung. Und tut das erst noch mit einer Selbstverständlichkeit und Coolness, die Seinesgleichen sucht. Jashari ist aber nicht nur Luzerns Anführer, sondern auch Stabilisator und Ideengeber im Aufbau. Dominant, aggressiv, frech, technisch beschlagen – das Gesamtpaket des jungen Zentralschweizers ist hervorragend. Ab der kommenden Saison wird Jashari für das belgische Spitzenteam Club Brügge auflaufen. Dort hat er einen Vertrag bis 2028 unterschrieben und dem FCL damit eine Rekordablöse von 6 Millionen Euro eingebracht. Ein cleverer Zwischenschritt vor einem allfälligen Transfer in eine Top-Liga.
3) Alvyn Sanches (2003), Lausanne-Sport

Der dritte Spieler mit Gold-Bewertung ist gleichzeitig auch der vielleicht Spektakulärste dieser Liste: Lausanne-Juwel Alvyn Sanches. Dieser dürfte nach Cameron Puertas, Bryan Okoh, Dan Ndoye und Andi Zeqiri das nächste Produkt der erfolgreichen Waadtländer Nachwuchsarbeit sein, das internationales Level erreicht. Der Schweizer U21-Nationalspieler (3 Tore in 7 Einsätzen) ist ein offensiv ausgerichteter Box-to-Box-Spieler. Leichtfüssig, agil und mit viel Flair umdribbelt er gegnerisches Pressing, reisst Lücken und sorgt für Überraschungsmomente. Dank flinken Füssen und einem bemerkenswerten Antritt gleitet Sanches regelrecht durch das gegnerische Mittelfeld, entwickelt auf diese Weise mit dem Ball am Fuss viel Drive und Dynamik. In den letzten zwei Jahren ist er bei Lausanne zu einem Schlüsselspieler aufgestiegen, war massgeblich am Aufstieg beteiligt und leistete in 18 Scorerpunkte. Keine Frage: Sanches zählt zu den aufregendsten Youngstern des Landes. Und könnte sein Talent schon bald in einer grösseren Liga zur Schau stellen.
4) Leon Avdullahu (2004), FC Basel

Leon Avdullahu hat einen rasanten Aufstieg hingelegt: In wenigen Monaten ist der FCB-Jungspund vom unbekannten Nachwuchsspieler zur Stammkraft in der 1. Mannschaft und zum U21-Nationalspieler gereift – und hat sich so den Gold-Status in unserem Talent Ranking verdient. Avdullahu hat Leithammel Taulant Xhaka im Nu aus der ersten Elf gedrängt und ist mit einer eindrücklichen Selbstverständlichkeit zum neuen Strategen im Basler Zentrum aufgestiegen. Gross, widerstandskräftig, gedankenschnell. Dazu ist er clever, mit guter Orientierung und hervorragenden technischen Anlagen ausgestattet. Avdullahu kann Bälle erobern und Zweikämpfe gewinnen, sich aber auch auf engem Raum von Gegnerdruck lösen und mit Vertikalbällen Angriffe lancieren. Sein Paket ist sehr komplett – das Talent für eine internationale Karriere vorhanden. Die Chancen stehen gut, dass er das nächste Basler Mittelfeld-Talent nach Rakitic, Xhaka und co. sein wird, das das Ausland erobern kann.
Silber
1) Johan Manzambi (2005), SC Freiburg

Der 1. Platz in der Kategorie Silber geht an einen Geheimtipp: Johan Manzambi. Ein Genfer, der beim SC Freiburg am Durchbruch schnuppert. Die Anlagen des U19-Nationalspielers sind vielversprechend, unter Scouts gilt er als grosses Schweizer Versprechen. Im Winter 2023 wechselte Manzambi aus der Servette-Akademie über die Grenze in die Jugendabteilung der Breisgauer. Ein Transfer, der sich gelohnt hat. Im Februar wurde er aus der U19 in die zweite Mannschaft befördert, die in der 3. Liga antritt. Im Alter von 18 Jahren sammelt Manzambi so bereits Spielpraxis im deutschen Profifussball. Besser noch: Manzambi spielt nicht nur – er trifft auch, zweimal schon in der Rückrunde. Besonders spannend macht ihn aber sein einzigartiges Box-to-Box-Profil: Manzambi bringt eine bemerkenswerte Explosivität und Intensität mit. Dazu einen energiegeladenen, angriffigen Spielstil, mit dem er viel Unruhe stiftet. Zum Programm gehören freche Solo-Einlagen, flinke Bewegungen aus dem Pressing heraus und eine rohe Dynamik, mit der Manzambi gegnerische Zonen überbrücken kann. Der junge Westschweizer zählt zu jenen Spielern, die Leichtigkeit und Spielfreude verströmen – und dem neutralen Zuschauer viel Spass machen. Die Wege beim SC Freiburg ins Bundesliga-Team sind kurz. Möglich, dass Manzambi schon bald oben anklopft.
2) Valmir Matoshi (2003), FC Thun

Er gehört zu den Attraktionen der Challenge League: Valmir Matoshi, Thuner Mittelfeld-Allrounder und Schweizer U21-Nationalspieler. Im Herbst 2022 zauberte ihn Coach Mauro Lustrinelli aus dem Hut und beförderte ihn aus der zweiten Mannschaft ins Profi-Team. Anlaufzeit brauchte Matoshi keine: In seinem erst 5. Einsatz erzielte er einen lupenreinen Hattrick gegen Bellinzona innert 9 Minuten. Schnell kamen Gerüchte um Interesse aus der Super League auf. Aber Matoshi ist geblieben – und heute ein Schlüsselspieler im Aufstiegskampf, was ihm Platz 2 in der Kategorie Silber einbringt. Robust, kraftvoll und aggressiv im Duell. Omnipräsent zwischen den Strafräumen, dazu mit hervorragender Mentalität und viel Power im Vorwärtsgang gesegnet. Klar ist: Matoshi wird man über kurz oder lang auf höherem Level sehen. Vielleicht im Trikot des FC Thun, falls die Berner Oberländer den Aufstieg doch noch schaffen sollten.
3) Dion Kacuri (2004), FC Basel

Die Kategorie Silber beschliessen wir mit einem Spieler, der alle Anlagen mitbringt, eines Tages ganz oben in dieser Liste zu stehen: U21-Nationalspieler Dion Kacuri. Ausgebildet wurde er bei GC, nach seinem Profi-Debüt im Alter von 17 Jahren absolvierte er rund 30 Einsätze für die Hoppers. In diesem Winter lotste ihn schliesslich der FC Basel mit einem Vertrag bis 2028 ans Rheinknie, davor gab es auch reges Interesse aus dem Ausland. Was ihn so begehrt macht: Kacuri kann im Zentrum auf quasi jeder Position auflaufen, ist relativ gross, beweglich und technisch extrem beschlagen. Junge Spieler mit feinerem Fuss gibts in der Schweiz kaum. Neben Ballgefühl und technischer Klasse zeichnet Kacuri auch viel Spielwitz und Eleganz aus. Dazu ist er pressingresistent, blitzsauber im Passspiel, auch in engen Räumen ballsicher und bringt ein hervorragendes Spielverständnis mit. Legt er noch einen Tick körperlicher Wucht und Dynamik zu, steht einer erfolgreichen Karriere auf hohem Level nichts im Weg.
Bronze
1) Noah Rupp (2003), FC Luzern / Karlsruher SC

Unter Kennern der Schweizer Fussballszene galt Noah Rupp lange als „Next Big Thing“ im Mittelfeld. Ein technisch versierter, hochintelligenter Box-to-Box-Spieler mit Spielmacher-Qualitäten und eingebauter Torgefahr, der im Nachwuchs des FC Luzern und in den U-Nationalteams über Jahre hinweg für Aufsehen sorgte. Auf Profi-Level gelang es Rupp bislang aber nicht, sein grosses Potential nachhaltig zu zeigen. Auch, weil er in der 1. Mannschaft des FC Luzern kaum eine Chance erhielt. Eine Luftveränderung muss her. Gefunden hat Rupp diese in Deutschland: Ab Sommer 2024 wird der Zentralschweizer in der 2. Bundesliga für Karlsruhe auflaufen. Ein interessanter Wechsel, mit spannenden neuen Möglichkeiten für das junge Mittelfeld-Talent. Spielt er dort nun endlich regelmässig auf Profi-Niveau, ist der grosse Durchbruch ganz nah.
2) Levin Winkler (2003), FC Luzern

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Er gehört zu den Entdeckungen der Saison: Levin Winkler ist erst im letzten Sommer aus dem FCB-Nachwuchs nach Luzern gewechselt, zählt dort nach einem halben Jahr in der U21 mittlerweile bereits zum erweiterten Stamm der 1. Mannschaft. Winkler ist athletisch gebaut, mobil und überaus laufstark. Ein dankbarer Spieler, der für seine Farben läuft, kämpft und beisst, defensiv und taktisch diszipliniert ist. Auch mit Ball hat Winkler Qualitäten, kann sich umsichtig und abgeklärt aus Drucksituationen befreien und das Spiel in die nächste Zone tragen. Der Baselbieter ist nicht mehr weit davon entfernt, ein Schlüsselspieler für Luzern zu werden. Möglich, dass ihm das schon ab nächster Saison gelingt. Dann wäre wohl auch ein allererstes Aufgebot des SFV nicht mehr fern. Zuletzt schaffte es Winkler immerhin auf die Abrufliste der U21-Nati.
3) Nils Reichmuth (2002), FC Zürich

In der FCZ-Academy wachsen derzeit zahlreiche spannende junge Spieler heran. Einer, der bereits im Profibereich Fuss gefasst hat, ist Nils Reichmuth. Der frühere Schweizer U-Nationalspieler mit chilenischen Wurzeln ist Kapitän der Zürcher U21-Auswahl, gehört ausserdem zum erweiterten Kader der 1. Mannschaft. Unter Scouts und Beobachtern der Szene zählt Reichmuth zu den besten Spielern der drittklassigen Promotion League. Was ihn stark macht: Grosse technische Klasse, enorme Ballsicherheit, auch auf engem Raum, Pressingresistenz und spielerisches Flair. Am Ball verströmt Reichmuth Kreativität und Spielfreude, gegen den Ball beweist er Biss und Disziplin. Eineinhalb Jahre war er bereits leihweise beim FC Wil in der Challenge League unterwegs (51 Einsätze, 10 Scorerpunkte), machte dort eine gute Figur. Spielt er ab der kommenden Saison regelmässiger für das Zürcher Super-League-Team, winkt der Durchbruch auf nationalem Level.
4) Ryan Fosso (2002), FC Vaduz

Beim FC Vaduz sorgt seit bald zwei Jahren ein junger Fribourger für Aufsehen: Ryan Fosso, ein kämpferischer defensiver Mittelfeldspieler aus dem YB-Nachwuchs. Bei den Liechtensteinern hat sich Fosso auf Anhieb im Zentrum etabliert, kommt nach bald zwei Spielzeiten auf fast 80 Einsätze (12 Scorerpunkte). Zu den Highlights in dieser Zeit zählen zwei Cupsiege sowie die unglaubliche Conference-League-Kampagne in der Vorsaison. In sämtlichen Partien der Gruppenphase kam Fosso damals zum Einsatz. Dank seiner Aggressivität und seiner Laufstärke ist der frühere U20-Nationalspieler ein wichtiges Element im Vaduzer Spiel, gerade in der Umschaltphase. Fosso fällt auf, mit wehenden Haaren, Beweglichkeit und mit Variabilität. Der FC Vaduz dürfte nicht seine letzte Karrierestation sein…
5) Corsin Konietzke (2006), FC St. Gallen

Corsin Konietzke ist ein Name, den man für die nächsten Jahre dringend auf dem Zettel haben muss. Der Ostschweizer ist der jüngste Mittelfeldspieler in allen drei Kategorien, debütierte in diesem Frühjahr aber bereits für den FC St. Gallen in der Super League. Steht er nicht im Aufgebot der 1. Mannschaft, so steht der U18-Nationalspieler trotz seiner erst 17 Jahre für die U21 in der Promotion League im Einsatz. Auf diesem Level findet er sich schon bemerkenswert gut zurecht. Auch dank seiner Qualitäten, die sich problemlos auf höheres Niveau übertragen lassen: Spielverständnis, Disziplin, Laufstärke. Konietzke bewegt sich zwischen den Strafräumen, öffnet Räume, schafft Überzahl und trägt im Kombinationsspiel zur Chancenkreation bei. Ohne Ball ist er sich für aufwändige Laufarbeit nicht zu schade, ackert mit einer Pferdelunge fürs Team. Spieler mit diesen Charakteristiken, vergleichbar etwa mit einem Remo Freuler, sind begehrt. In seinem Fall ist klar: Folgt mehr Spielpraxis auf Super-League-Level, gehts für Konietzke nicht nur in diesem Ranking schnell weiter nach oben.
6) Silvan Schwegler (2003), FC Aarau

Im zarten Alter von 16 Jahren debütierte Silvan Schwegler bereits in der Challenge League für den FC Aarau. Seither kamen fast 100 weitere Einsätze für die 1. Mannschaft hinzu. Mittlerweile ist Schwegler Stammspieler und regelmässig für die U21-Nati aufgeboten. Was ihn für Aarau wichtig macht, ist in erster Linie seine Qualität am Ball und seine Spielintelligenz. Was noch fehlt ist ein Tick Aggressivität und Dynamik, dazu etwas mehr Wirkung in Zone 3. Die Anlagen sind aber vielversprechend, nicht viele junge Spieler sind ähnlich stilsicher und clever. In der nächsten Saison, immerhin bereits seiner fünften in der Challenge League, ist gefordert, dass Schwegler mehr Verantwortung übernimmt und an Präsenz gewinnt. Schafft er das, stehen die Tore für eine gute Karriere offen.
Junioren Spitzenklasse
1) Elio Rufener (2007), BSC Young Boys

Im YB-Nachwuchs wächst mit Elio Rufener eines der spannendsten Mittelfeld-Talente des ganzen Landes heran. Mit 17 Jahren spielt er als jüngerer Jahrgang bereits in der Berner U19 – und ist dort als Zentrumsspieler Top-Torschütze. Neben offensiver Gefährlichkeit (Laufwege ins letzte Drittel, guter Abschluss) bringt der U17-Nationalspieler technische Klasse, Spielverständnis, Spielmacher-Qualitäten und defensiver Biss mit. Rufeners Paket ist sehr früh schon sehr komplett – was ihm völlig zurecht Platz 1 in der Junioren-Spitzenklasse einbringt. Schon bald dürfte er in der Promotion League für die U21 auflaufen. Auch die 1. Mannschaft dürfte bei seiner rasanten Entwicklung nicht mehr allzu weit weg sein.
2) Demir Xhemalija (2006), FC Basel

Beim FC Basel steht nach Avdullahu und Kacuri ein weiteres Mittelfeld-Juwel in den Startlöchern: Demir Xhemalija, mit 17 Jahren bereits Stammspieler in der U21. Der U19-Nationalspieler ist ein enorm spielstarker Sechser, übernimmt Verantwortung, gibt dem Spiel seiner Mannschaft Vertikalität und Kreativität. Technisch versiert, ballsicher, dazu mit einem hervorragenden Distanzschuss ausgestattet – auch in seinem Fall gilt: Feinere, komplettere Fussballer findet man in der Schweiz in seinem Alter nicht zuhauf. Schon jetzt befindet sich Xhemalija im Umfeld der 1. Mannschaft, stand bereits im Super-League-Kader. Dass es in Basel schnell gehen kann, ist bekannt. Möglich, dass man ihn bereits in der neuen Saison regelmässig auf Super-League-Level sieht.
3) Cheveyo Tsawa (2006), FC Zürich

Cheveyo Tsawa ist eines jener angesprochenen Talente aus der FCZ-Academy. Vor gut zwei Jahren wechselte er aus dem Nachwuchs des FC St. Gallen nach Zürich – und hat sich schnell einen Weg nach oben gebahnt. In diesem Frühjahr debütierte er bereits in der Super League, gehört seither zum erweiterten Kader der 1. Mannschaft. Tsawa ist im Zentrum variabel einsetzbar, ist clever, abgeklärt, beweglich. Legt er noch etwas Physis und Galligkeit zu, dürfte die Super League schon bald seine Spielwiese werden.
4) Isaiah Okafor (2005), Bayer Leverkusen

Okafor – ein Name, der im Schweizer Fussball Erwartungen schürt. Isaiah, der jüngste der drei Okafor-Brüder, arbeitet seit über zwei Jahren im Nachwuchs von Bayer Leverkusen am grossen Durchbruch. In der U19 gehört er, sofern fit, zum Stammpersonal. Okafor ist im Zentrum flexibel einsetzbar, geschmeidig und agil, beidfüssig, technisch versiert, bleibt auch in engen Räumen am Ball. Dazu frech, dribbelstark und mit viel Flair gesegnet. Was noch fehlt: Etwas mehr physische Durchschlagskraft und Wirkung in der letzten Zone. Der Schweizer U19-Nationalspieler hat die nötigen Anlagen, um es ins Profi-Geschäft zu schaffen. Ob das bei Bayer Leverkusen der Fall sein wird? Zu wünschen wäre es ihm ganz sicher. Aber auch ein baldiger Wechsel zurück in die Schweiz könnte ein Thema sein. In der Super League würden Okafor mit seiner Klasse am Ball und seinem Spielwitz schnell die Schlagzeilen gehören.
5) Alessandro Romano (2006), AS Roma

Neben Okafor spielt auch ein weiterer junger Schweizer Mittelfeldspieler im Nachwuchs eines internationalen Grossklubs: Seit gut zwei Jahren wird Alessandro Romano bei der AS Roma ausgebildet. Der Sechser spielt dort aktuell in der U19, die in der Primavera 1 antritt. Der frühere Winti-Junior durfte vereinzelt unter José Mourinho bereits mit der 1. Mannschaft mittrainieren. Ball- und passsicher, strategisch, abgeklärt. Romano bringt gute Anlagen fürs defensive Mittelfeld mit. Obs mit dem Durchbruch bei der AS Roma klappt? Falls nicht bringt er genug Talent mit, um den Sprung anderweitig in den Profifussball zu schaffen.
6) Mohsen Abdeljaoued (2005), Lausanne-Sport

Im Waadtland wimmelt es von interessanten Talenten. Lausanne-Sport leistet seit geraumer Zeit tolle Nachwuchsarbeit. Möglich, dass der Ersatz für Alvyn Sanches im Falle eines baldigen Abganges aus der eigenen Akademie kommt: Mohsen Abdeljaoued, Schweizer U19-Nationalspieler. Athletisch gebaut, kraftvoll, beweglich, ein brillanter linker Fuss. Dazu frech, spielfreudig und zwischen den Linien aktiv. Ein Box-to-Box-Profil, das offensiv viel Wirkung entfaltet. Aktuell spielt Abdeljaoued in Lausannes U21, die in der 1. Liga Classic angemeldet ist, sass in der Super League aber auch schon auf der Bank. Im Winter durfte er bereits mit der 1. Mannschaft ins Trainingslager. Die ersten Minuten in der Super League dürften nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Samuel Marques (2005), Grasshoppers

Samuel Marques, Teamkollege von Abdeljaoued in der U19-Nati, ist ebenfalls nicht weit weg von Super-League-Level. Auch er stand bereits im Spieltagskader der 1. Mannschaft, schnürt ansonsten seine Schuhe für die U21 der Hoppers, die ebenfalls in der 1. Liga Classic antritt. Marques ist ein kleiner, extrem flinker und leichtfüssiger Kreativspieler, der im Zentrum, aber auch auf offensiveren Positionen spielen kann. Neben technischer Klasse und Spielwitz zeichnet ihn auch ein tiefer Körperschwerpunkt und die Fähigkeit aus, Überraschungsmomente zu kreieren. Wegen Spieler mit seinen Fähigkeiten gehen Leute ins Stadion. Aber obs körperlich für Top-Niveau reicht? Das wird sich zeigen. Am Ball macht Marques jedenfalls kaum jemand etwas vor.
Emrah Isic (2006), FC Zürich

Ein weiterer interessanter Youngster vom FCZ-Campus ist Emrah Isic, Schlüsselspieler in der U19 des FC Zürich und Schweizer U18-Nationalspieler. Ihn zeichnet eine überragende Orientierung und Spielintelligenz aus, er kann sich mit einfachen Bewegungen aus dem Druck lösen und den Ball dank seiner Cleverness und Abgeklärtheit auch unter grosser Bedrängung behaupten. Spielerisch trägt Isic mit guter Übersicht und Mut zur Vertikalität viel zur Chancenkreation bei. An spannenden zentralen Mittelfeldspielern mangelt es dem FCZ nicht – Isic wird man ab der kommenden Saison wohl in der U21 sehen. Möglich, dass bald schon mehr drinliegt.
Radar
- Sidiki Camara (2002, Servette / Nyon)
- Fabio Lymann (2002, St. Gallen)
- Mischa Eberhard (2002, SLO)
- Simone Stroscio (2003, Schaffhausen)
- Tyron Owusu (2003, Luzern)
- Joss Marques (2004, Bordeaux)
- Tim Meyer (2004, GC)
- Amin Hajoubi (2004, Lausanne)
- Jarell Simo (2004, Servette)
- Noe Holenstein (2004, Winterthur)
- Lois Ndema (2004, Servette / Bulle)
- Jashar Dema (2005, BSC YB)
- Mattia Walker (2005, Luzern)
- Muqtar Ahmed (2005, Winterthur)
- Jaques Bono (2005, BSC YB)
- Luca Bühlmann (2006, FC Basel)
- Marouane Calame (2006, Xamax)
- Leon Grando (2006, FC Zürich)
- Kephren Nsang (2006, Winterthur)
- Leart Kabashi (2007, GC)
- Max Corbon (2007, Marseille)
- Ilja Maslarov (2007, Lugano)
- Eliano Cassese (2007, FC Zürich)
- Jill Stiel (2008, FC Zürich)